|
Patienten fragen - der Kardiologe antwortet Nr. 13 Herz und Sport
|
Patientenfragen
Herz
und Sport
|
|
|
Bitte
beachten Sie:
Diese Ratschläge gelten keinesfalls als endgültige Medikation.
Sie sollen für Sie außer allgemeiner Information nur einen Anhaltspunkt
bieten, wann Sie sich spätestens an Ihren Hausarzt bzw. Kardiologen wenden
sollten! |
Kreislaufzusammenbruch nach einem Langlauf - zu schnell auftrainiert?
18.09.06
|
Ich bin 40 Jahre alt, weiblich, 61 kg schwer und betreibe seit fast 30 Jahren aktiv Ausdauersport. Zuerst Skilanglaufwettkämpfe, seit ca. 10 Jahren Halbmarathon, Marathons etc. Habe jetzt am vergangenen Wochenende bei einem 6 Std.-Lauf mitgemacht, knapp 66 km geschafft. Habe im Vorfeld wöchentlich ca. 90 km lange Strecken trainiert, allerdings von Mitte Januar bis Ende Mai verletzungsbedingt fast nicht trainieren können und erst Anfang Juni angefangen.
Mitte Juli hat mich ein Infekt für 3 Wochen aus dem Verkehr gezogen. Von da an war auch mein Puls plötzlich unnatürlich hoch und ging nicht mehr runter. Insgesamt habe ich mich aber immer wohl gefühlt. 2 Tage vor dem Lauf hatte ich etwas Kreislaufprobleme, die aber vergingen. Bei dem Lauf selbst gings mir blendend, hätte noch weiter laufen können. Aber danach versagte der Kreislauf rauf und runter.
Im KH wurde Herzultraschall o.B gemacht, genauso Langzeit-EKG, Blutwerte alle i.o.. Lediglich beim Belastungs-EKG mussten wir abbrechen, da der Blutdruck bei 215 zu 90 war bei lediglich ca. 150 Watt und 10 Min Belastung.
Meine Frage:
Kann es sein, dass ich zu schnell auftrainiert habe und nun diese Probleme habe?
Regelt sich das wieder ein, wenn ich jetzt gezielt keine Belastung habe? Der Sportarzt will ein 24-Std.-Blutdruck-Gerät anschließen und dann weitersehen. Vielleicht haben Sie noch einen Tipp für mich? |
Der Cardiologe:
|
Nach solch einem Infekt braucht das Herz manchmal einen längeren zeitlichen Abstand, ein langsameres Auftrainieren wäre sinnvoll. Unabhängig davon würde ich ein LZ-Blutdruckprofil erstellen lassen. |
|
Plötzliches Herzrasen - ist Sport der Auslöser?
05.07.06
|
Ich bin weiblich, 21 Jahre alt, normalgewichtig Nichtraucherin, und mache mir etwas Sorgen wegen meines Herzens. Dazu muss ich sagen, dass ich früher nie Probleme mit dem Herzen bzw. dem Puls hatte.
Ich habe seit langer Zeit keinen Sport mehr getrieben und vor kurzem damit angefangen (Krafttraining, Ausdauertraining). Zwei Tage später hatte ich plötzlich Herzrasen (hatte ich vorher noch nie) und immer mal wieder etwas Herzstechen und einen hohen Puls (Ruhepuls 79), worauf ich zum Arzt gegangen bin. Ich habe auch Betablocker verschrieben bekommen.
Mit meiner Schilddrüse ist alles in bester Ordnung, auch die Lunge ist gesund. Mein EKG war wohl nicht so gut, weswegen ich zum Kardiologen überwiesen wurde. Der hat dann auch noch ein EKG und ein Ultraschall gemacht, wo aber alles in bester Ordnung war. Er meinte manche Frauen haben ein nicht so gutes EKG, wobei er meines nicht als schlecht bezeichnen würde.
Ich soll den Betablocker auch langsam absetzen. Nur jetzt habe ich das Gefühl, dass ich ab und zu schwerer Luft bekomme.
Kann das eventuell von den Rippen kommen?
Darf ich weiter Sport treiben, auch um meinen Puls zu senken?
Wie soll ich weiter vorgehen?
Kann der Auslöser einfach nur der Sport gewesen sein, weil ich so lange nichts gemacht habe? |
Der Cardiologe:
|
Natürlich sollte man nicht ab dem 21. Lebensjahr Tabletten einnehmen, sondern eher bei Bedarf kleine Dosen zu Besserung der Beschwerden einnehmen.
Nach einer max. Belastung beim Kardiologen mit der entsprechenden Sicherheit, dass die Befunde in Ordnung sind, würde ich langsam wieder normal auftrainieren.... |
|
Ungeklärte Herzanfälle beim Sport - was tun?
08.06.06
|
Zu meiner Person: Ich bin 19 Jahre alt, 178 cm groß und wiege 63 kg und betreibe sehr viel Sport (Radfahren). Mein Ruhepuls liegt normal zwischen 50 und 60, mein Maximalpuls, den ich bei sportlicher Leistung erbracht habe, liegt bei 195.
Seit ca. 4 Wochen habe ich regelmäßig Herzrasen. Mein Puls liegt dann zwischen 170 und 220. Dieses Herzrasen geht auch nicht nach 10 Minuten wieder weg, sondern kann über 3 Stunden und länger anhalten (Auch wenn ich mich sofort hinlege und nichts mehr mache). Einen Auslöser habe ich bisher noch nicht gefunden. Es wurde schon ein Belastungs- EKG und eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Bei diesen Untersuchungen sind jedoch keine Auffälligkeiten gefunden worden.
Körperlich fühle ich mich bei diesen Herzanfällen nicht beeinträchtigt, außer das ich keine sportliche Leistung mehr bringen kann und ich mich etwas schlapp fühle.
Ich betreibe sehr ausgeprägten Radsport. Ich trainiere ca. 16 bis 20 Stunden die Woche plus 2 Stunden Krafttraining. Während des Trainings fahre ich immer mit Pulsuhr und breche mein Training bei einem solchen Anfall ab.
Ich hatte schon früher ab und zu solche Herzanfälle, jedoch haben sich diese in den letzten 4 Wochen extrem gehäuft, obwohl ich mit meinem Training fast aufgehört habe. Ich habe das Gefühl, dass sich mein Herz schneller wieder beruhigt, wenn ich eine hohe Dosis an Traubenzucker zu mir nehme.
Meine Frage ist, was ich bezüglich der Herzanfälle weiter unternehmen soll? |
Der Cardiologe:
|
Bei Herzrasen mit Frequenzen um 200 /min ohne adäquate Belastung sollte auf jeden Fall ein Kardiologe baldmöglichst aufgesucht werden. Wichtig ist die Dokumentation der Rhythmusstörung, um die Gefährlichkeit einschätzen zu können und dementsprechende weitere Diagnostik (LZ-EKG, Event-Rekorder, evtl. elektrophysiologische Untersuchung) und ggf. Therapie (Rhythmusmedikamente, evtl. Ablation, weitere medikamentöse oder apparative Therapie) einleiten zu können. |
|
Bewußtseinsverlust beim Segelfliegen - woran kann das liegen?
10.04.06
|
Mein Hobby macht mir große Sorgen. Ich gehe öfters Segelfliegen (kann keinen Flugschein machen, zu schlechte Augen) und darf nur mit Fluglehrern mitfliegen.
Als ein Seilriss beim Windenstart passierte und
es in die Schwerelosigkeit ging, war ich für einen kurzen Moment (2-5
Sek.) ohne Bewusstsein, habe Panik bekommen und mich an den Innenwänden des 2-sitzigen Segelflugzeugs festhalten wollen. Außerdem konnte ich nur sehr schwer atmen, bekam Herzrasen und mein ganzer Körper zitterte. Bis alles wieder halbwegs normal war, vergingen knapp 10 Minuten.
Der Fluglehrer ist mit meinem Einverständnis nochmal eine kleine Parabel geflogen und am höchsten Punkt der Parabel ging es wieder in die Schwerelosigkeit und es kam das gleich Muster nochmal. Als wir nach 20 Minuten gelandet sind, hatte ich leichte Kreislaufprobleme beim Aussteigen, habe gezittert und war sehr blass. Mein Puls war hoch (100/min), normal sind bei mir 60-70/min. Mir ist es davor schon 2-3mal passiert, aber noch nie so heftig.
Was kann ich dagegen machen?
Hat es etwas mit dem Herz zu tun oder mit dem Kreislauf?
Würde es vielleicht helfen, wenn ich mit EKG Parabeln fliegen würde und es danach von meinem Arzt auswerten lasse oder soll ich das Fliegen in unmotorisierten Flugzeugen ganz aufgeben? |
Der Cardiologe:
|
Vielleicht haben Sie niedrigen Blutdruck oder einen labilen Kreislauf als Ursache der Beschwerden. Allein sollten Sie auf jeden Fall diese Flugzeuge nicht fliegen. Als Mitflieger würde ich keine Parabeln fliegen lassen. Einen Parabelflug mit EKG halte ich für nicht besonders sinnvoll ... Es wäre insbesondere der Blutdruck zu messen... |
|
Ist Sportklettern bei Mitralklappeninsuffizienz erlaubt?
08.03.06
|
Ich bin 30 Jahre alt. Vor 10 Jahren wurde bei mir ein Mitralklappenprolaps mit damals noch leichter Mitralklappeninsuffizienz aufgrund sehr häufig auftretender Tachykardien festgestellt. Mittlerweile besteht eine Insuffizienz mittleren Grades. Eine Reentry-Tachykardie ist noch nicht bestätigt, zu einer elektrophysiologischen Untersuchung habe ich mich noch nicht entschließen können.
Die Tachykardien habe ich mit Beta-Blockern mittlerweile ausreichend in den Griff bekommen. Kurze Phasen insbesondere unter Stress treten jedoch gelegentlich auf. Hier helfen dann i.d.R. auch zusätzlich die üblichen "Manöver". Ich bin gut belastbar, laufe (jogge) auch regelmäßig (habe während der gleichmäßigen Belastung nie Probleme). Ich bin regelmäßig in (guter!) kardiologischer Behandlung. Ich würde sehr gerne anfangen zu Klettern (Freeclimbing/Sportklettern) (ohne allzu ehrgeizige Ziele!). Mein Kardiologie hat sich jedoch eher (aber nicht eindeutig!) negativ dazu geäußert.
Ist durch diese Sportart mit einer möglichen Schädigung meiner (Herz-)
Gesundheit zu rechnen?
Würden Sie mir eher vom Klettern abraten oder begebe ich mich auch nicht in gefährlichere Situationen als normal gesunde Menschen?
Außerdem: Wie hoch schätzen Sie das Risiko einer elektrophysiologischen Untersuchung mit Katheterablation ein, und würden Sie mir auf Grundlage meiner Schilderung zu diesem Eingriff raten? |
Der Cardiologe:
|
Bei Rhythmusstörungen ist in der Regel vor Invasivdiagnostik, etwa einer EPU, eine Dokumentation der Rhythmusstörung durch nicht-invasive Aufzeichnung erforderlich, etwa durch LZ-EKG, Eventrekorder etc. Dann weiß man was man sucht und ob der Befund in der EPU auch die gesuchte Rhythmusstörung darstellt. Insbesondere muss Vorhofflimmern als Ursache ausgeschlossen werden.
Bis dahin ist Klettern sicherlich nicht der richtige Sport! Sie sollten dies mit Ihrem Kardiologen besprechen. |
|
Ausdauer und Blutdruck bei Mitralklappenprolaps
16.11.05
|
Ich bin Nichtraucher, weiblich,
43
Jahre alt, 1,71 m groß und wiege 62 kg. Vor ca. 4 Wochen ist bei mir ein Mitralklappenprolaps (beide Segel betroffen aber ohne Insuffizienz) diagnostiziert worden.
Symptome wie Schwindel, Müdigkeit, niedrigen Blutdruck, Herzstiche und -schmerzen, Kurzatmigkeit und Tachykardie habe ich seit ca.
25
Jahren. Gegen die Tachykardie nehme ich seit ca. 4 Jahren Betablocker, die meinen ohnehin schon niedrigen Blutdruck weiterhin senken.
Ich treibe bis zu 3 Mal die Woche Ausdauer- und Kampfsport, bin aber leider nicht in der Lage, etwas mehr Ausdauer anzutrainieren. Beim Joggen habe ich oft das Gefühl, bewusstlos zu werden und muss dann sofort das ohnehin schon langsame Tempo herabsetzen.
Direkt nach dem Training habe nicht selten Blutdruckwerte, die bei unter 90 zu unter 40 liegen oder bei denen der systolische und diastolische Wert sehr weit auseinander liegen (105 : 45). Mein Hausarzt sagte mir bereits, ich solle auf jeden Fall weiterhin Sport betreiben, mich beunruhigen die Blutdruckwerte aber sehr.
Es wäre sehr schön, wenn Sie mir sagen könnten, ab welchen unteren systolischen und diastolischen Werten Gefahr besteht, welche Gefahren das sind und wie weit die Werte maximal auseinander liegen dürfen. Sind diese Werte Ursache für die bleibende Kurzatmigkeit und fehlende Ausdauer? |
Der Cardiologe:
|
Niedrige Blutdruckwerte in Ihrem Alter sind in der Regel völlig ungefährlich, können aber manchmal zu Schlappheit, Antriebslosigkeit, auch im Extremfall zu Bewusstseinsstörungen führen. Das beste Mittel, den Blutdruck zu stabilisieren und anzuheben, ist Sport, ausreichende
Flüssigkeits- und Salzaufnahme. Wichtig ist auch ein langsamer Beginn und ein langsames Auslaufen des Trainings .... |
|
Überbelastung des Herzens durch Sport während der Schwangerschaft?
18.10.05
|
Ich bin 29 Jahre alt und in der 25. Schwangerschaftswoche. Bei meinem Baby ist alles o.k.. Auch ich fühle mich sehr gut, mache auch meinen Sport, etwas reduziert aber im allgemeinen wie gewohnt weiter.
Ich trainiere seit ca. 15 Jahren regelmäßig 5 mal die Woche (Schwimmen, Laufen....). Seit sieben Jahren gebe ich Kurse als Trainerin für Spinning/Indoor cycling im Fitness Studio. Am Anfang des Jahres ließ ich mich allgemein durchchecken (Blut, EKG.... ), es ist alles o.k. Momentan gebe ich noch 2 Spinning Kurse pro Woche (habe es wegen Schwangerschaft reduziert), gehe zweimal Schwimmen und mache einmal Yoga.
Mir geht es während und nach den Spinning Kursen sehr gut. Mein Puls ist wie vor der Schwangerschaft beim Sprinten so bei 170 - 180 ( wie gesagt ich fühle mich sehr gut dabei ). Achte aber bei jedem Kurs genau darauf, ob irgendwelche Anzeichen einer Überanstrengung vorliegen, was nicht der Fall ist.
Meine Frage stimmt es, dass diese Pulsfrequenz und das momentan erhöhte Blutvolumen bedingt durch die Schwangerschaft zu einer Überbelastung an meinem Herzen führen können? |
Der Cardiologe:
|
Vorausgesetzt es liegt keine Herzkrankheit vor kann ein Herz während der Schwangerschaft in der Regel nicht überlastet werden. Natürlich steigt die Ruhe- und Belastungs-Herzfrequenz an, eine Überlastung wird aber durch entsprechende Symptome bemerkt (Luftnot, Erschöpfung) bemerkt. Limitierend ist in der Regel die verminderte Atemexkursion durch die vergrößerte Gebärmutter gegen Ende der Schwangerschaft, wichtig ist es aber auch, zu starkes Pressen im Rahmen von sportlichen Aktivitäten zu vermeiden. |
|
Pulsabfall und Schwindel. Soll ich auf Sport verzichten?
12.09.05
|
Ich bin 36 und betreibe Leistungssport (3-4x 2h pro Woche Leichtathletik, 200m + 400m).
Vor 7 Wochen musste ich wegen starkem Schwindel, Unwohlsein, "Watte im Kopf" das Training abbrechen. Es wurde am Abend nicht besser, am nächsten Tag fühlte ich mich gut, am Vormittag auf der Arbeit (am PC) kamen die Symptome wieder, häuften sich. Es folgten diverse Untersuchungen (HNO-ohne Befund, Kardiologe - EKG, Belastungs-EKG, Blutdruck + 24h-EKG, 3-Tage-EKG, Herz-Ultraschall und Schluckecho).
Festgestellt wurde, dass sich mein Pulsbereich von 45 bis 175 bewegt, schnell steigt und sich dann unter normaler Belastung bei etwa 150 "einpegelt", nach der Belastung aber ruckartig fällt bis auf unter 60 und in diesem Moment wird mir dann schlecht und schwindlig. Das passiert auch beim Radfahren, wenn ich an einer Ampel warten muss. Mein Nachtpuls liegt teilweise bei 35 Schlägen.
Erstmalig trat dieser Schwindel aber nicht nach, sondern noch während der Belastung auf. Aus diesem Grund soll noch eine Kipptisch-Untersuchung gemacht werden.
Meine Kardiologin bezeichnete diesen Befund als "zu sensiblen oder zu aktiven Sinusknoten" vermutlich infolge einer Herzklappenentzündung (von der ich nichts wusste), die irgendwie auf dem Ultraschall noch sichtbar war.
- Meine Frage ist nun, ob ich meinen Sport weiterführen kann (was mir sehr wichtig wäre) oder ob Ausdauersport besser wäre?
- Kann/muss ich beim Sport zusätzlich etwas beachten, außer dass ich Belastungen möglichst nicht abrupt enden lasse und wenn doch, mich dann erst hinsetze und warte, bis der Schwindel vorbei ist und ich mein Umfeld (Familie, Trainer, Trainingspartner) über diesen Tatbestand des plötzlich auftretenden Schwindels informiere?
- Kann sich dies wieder geben oder gar verschlechtern?
- Kann ich den Prozeß irgendwie beeinflussen?
Vielleicht ist auch wichtig, dass ich Asthma habe, hochgradig laktose- und sorbitintolerant bin und Vitamin B12 nicht aus der Nahrung aufnehmen kann (wird monatlich gespritzt). Meine Erythrozyten-Werte sind immer zu niedrig, ebenso mein Speichereisen (außer nach zusätzlichen Eisengaben), mein Bluteisen ist aber immer im oberen Normbereich. |
Der Cardiologe:
|
Bei entsprechend instabiler Kreislaufsituation sind plötzlicher
Beginn und Ende maximaler Belastungen nicht günstig, Sie sollten entsprechend antrainieren und abtrainieren, um dem Kreislauf eine Chance zur Anpassung von Herzfrequenz und Blutdruck an die Erfordernis zu geben. Ihre Begleiterkrankungen machen eine intensive Kontrolle beim Pneumologen und Hausarzt erforderlich, um dort akute Probleme im Vorfeld erkennen und behandeln zu können. Ggf. wäre beim Pneumologen eine Spiroergometrie zu erwägen, dies abhängig von den Befunden. |
|
Kann Sport Brennen in der Brust verursachen?
18.08.05
|
Ich habe folgendes Problem: Vor 8 Monaten bin ich mit dem Auto unterwegs gewesen, als ich plötzlich merkte, dass etwas nicht stimmt. Ich habe angehalten und dann ging es los: Herzrasen, Schwindelgefühl und Luftnot.
Ich habe dann den Arzt aufgesucht, der nichts feststellen konnte. Zwei Tage später dasselbe nochmal. Mein Arzt schickte mich beim zweiten Mal zum Kardiologen, der mir auch nochmal sagen solle das ich nichts habe!
Blutdruck war zu dem Zeitpunkt immer zu hoch, ca. 140-150 zu 90-100. Immer dann wenn ich so einen"Anfall" hatte. Nach dem zweiten Anfall bekam ich ein Beruhigungsmittel und ging also zum Kardiologen, der mein Herz per Ultraschall untersuchte und meinte es wäre alles in Ordnung. Belastungs-EKG war völlig daneben!
Ich habe vorher jahrelang Sport getrieben und davor ein Jahr nicht mehr. Der Kardiologe gab mir dann Betablocker und Blutdrucksenker mit der Aufforderung abzunehmen und Sport zu treiben. Die Tabletten habe ich auch in der kleinsten Dosis nicht vertragen, ich bin fast umgefallen.
Mein Hausarzt meinte, ich leide an einer Panikstörung. Ich habe vorher nie körperliche Probleme gehabt. Diese Panik hat sich nach dem Kardiologenbesuch ausgebreitet und ich habe selbst bei Telefonaten mit dem Arzt Herzrasen bekommen.
Mittlerweile nehme ich Betablocker, eine halbe Tablette am Tag. Ich glaube zwar nicht, dass diese besonders viel bewirkt, aber na ja...Ich nehme das Medikament seit 1,5 Monaten. Der Arzt, der mir die verschrieben hat, meinte auch, dass ich nichts habe, aber um das Herzrasen zu vermeiden, soll ich sie nehmen.
Ich treibe mittlerweile wieder regelmäßig Sport und bewege mich auch sonst gut. Nur muss ich immer dabei aufstoßen. Wenn ich Sport treibe, habe ich immer wieder ein Brennen in der oberen Brustmitte, was durch das Aufstoßen weggeht. Auch habe ich starke Nacken- und Rückenschmerzen. Kann das vom Herzen oder verkalkten Arterien kommen, oder sollte ich dem Kardiologen vertrauen, der mir sagte das mit dem Herzen alles in Ordnung ist?
Kann der per Ultraschall überhaupt alles ausschließen?
Woher kann das ständige Aufstoßen und das Brennen
in der Brust kommen?
Ich bin 30 Jahre alt! |
Der Cardiologe:
|
Sie sollten Ihrem Kardiologen vertrauen und entsprechend seinem Rat wieder regelmäßig Sport treiben und das Gewicht optimieren …. Manchmal hilft es, sich durch ein gelegentliches Belastungs-EKG zu vergewissern, dass Belastungen ohne Gefahr möglich sind .. |
|
Sportwettkampf nach bakterieller Infektion. Muss ich darauf verzichten?
07.07.05
|
Ich leide akut unter einer Zahnwurzel-/Kieferknochenentzündung durch Metallstifte in den Zahnwurzelkanälen dreier Backenzähne, welche die Wurzelwand perforierten.
Ich bin vom behandelnden Zahnarzt auf Antibiotika gesetzt worden, demnächst sollen die Zähne gezogen werden.
Ich bin eigentlich für einen Triathlon-Wettkampf (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42 km Lauf) gemeldet. Man liest immer mal wieder von der Gefahr hoher sportlicher Belastung nach Zahn- oder anderen bakteriellen Infekten. Nie finden sich jedoch fachlich fundierte Aussagen oder Befunde.
Muss ich auf einen Start verzichten?
Wie lange sollte auf Starts bei Marathon-Wettbewerben (ich laufe diese *engagiert*, so im 3:00 Std.-Bereich) verzichtet werden?
Wie sieht es mit kürzeren aber intensiven Trainingsbelastungen aus?
Ich bin 37 Jahre alt, 59-60 kg bei 175cm Größe. In den letzten vier Jahren 5 Marathons in 3:22 bis 3:01, als Jugendlicher sechs Jahre als Radrennfahrer aktiv.
Bisher keinerlei Herzbeschwerden, auch keine in der Familie bekannt.
Ich wäre für Ihren fachlichen Rat sehr dankbar. Bin gerade Vater geworden und möchte kein erhöhtes Risiko eingehen. |
Der Cardiologe:
|
Im Rahmen bereits stattfindender Infektionen und Entzündungen würde ich das Herz grundsätzlich schonen wollen, um eine Herzbeteiligung hieran zu vermeiden und das Herz nicht zusätzlich zu belasten |
|
Ausdauersport
beim Vorhofflimmern?
24.06.04
|
Ich
bin 61 Jahre alt und betreibe seit 30 Jahren Langstreckenlauf (bis vor
10 Jahren auch wettkampfmäßig). Den Laufumfang habe ich in
den letzten Jahren auf 50 bis 60 km/Woche reduziert.
Vor knapp 2 Jahren
erstmals Vorhofflimmern, das in Vorhofflattern überging. Komplette
Herzuntersuchung (Bel.EKG, Herzecho, Ultraschall, 24-h EKG): Kein Befund
bis auf og. Vorhofflattern. Wurde durch Elektrokardioversion behoben.
Nach einem 3/4 Jahr wiederholtes Vorhofflattern. Katheterablation in Großhadern.
Bis auf ein einmaliges 3-stündiges Vorhofflimmern im Februar d.J.
Ruhe. Das Lauftraining habe ich in o.g. Rahmen weitgehend beibehalten.
Ein "Großcheck"
im März d.J. (incl. Belastungs-EKG bis max. 250 W, Puls max. 130)
wies optimale Werte auf.
Meine Fragen:
1. In der letzten
Zeit stelle ich vermehrt Stolpern oder Zuckungen im rechten Oberbauch
(schmerzfrei) fest, beim Laufen mehr als in Ruhe. Handelt es sich hierbei
evtl. um Extrasystolen oder eher um Magen-, Darmvorgänge (Gasanhäufungen
o.ä.)?
Habe nach Aussage des Internisten Reizdarmsyndrom. Beim "Biken"
unter ähnlicher Belastung (Puls: 100 -120/min) treten diese Zuckungen
eher selten auf. Sollte ich wieder eine kardiologische Untersuchung vornehmen
lassen oder liegen diese Mißempfindungen mehr im Magen- Darmbereich?
2. Wie kann ich mich
von der "Vorhofflimmer-Phobie" lösen; sie beeinträchtigt
mein tägliches Denken und Handeln erheblich? Evtl. psychatrische
Hilfe?
3. Könnte ich
bei bestehendem Vorhofflimmern nach wie vor Ausdauersport betreiben? |
Der
Cardiologe:
|
Vorhofflimmern
tritt bei Sportlern wesentlich häufiger auf als bei Nicht-Sportlern,
die genaue Ursache hierfür ist nicht klar, angedacht sind Mechanismen
wie die erhöhte Vorhofdehnung, der starke Katecholamin-Ausstoß,
strukturelle und funktionelle Veränderungen infolge der linksventrikulären
Hypertrophie.
Problematisch ist natürlich die Frage nach der Antikogulation,
die ab dem 65. Lebensjahr auf jeden Fall, darunter (nur) bei Vorliegen
von begleitenden Veränderungen wie Klappenvitien, Herzschwäche
etc. zur Schlaganfalls-Prophylaxe erforderlich ist. Natürlich ist
gerade bei Sport eine erhöhte Blutungsneigung gefährlich, so
daß die Indikation nur dann Bestand hat, wenn wirklich (intermittierendes)
Vorhofflimmern besteht.
Die aktuellsten Daten dazu gibt es aus der Leipziger Arbeitsgruppe.
Diese weisen nach, daß die Symptomatik zur Beurteilung von Häufigkeit
und Dauer von Vorhofflimmern unzureichend ist, dies in Übereinstimmung
mit den Daten der Münsteraner PARFAC-Studie. Erforderlich ist eine
7-Tage Langzeit-EKG Registrierung, um eine ausreichende Sicherheit zu
erlangen, dies würde ich Ihnen empfehlen. Während dieser Zeit
sollten Sie sich genau so verhalten wie immer, einschließlich beruflicher
und sportlicer Belastung.
Falls wirklich Vorhofflimmern nachgewiesen ist, besteht
m.E. auch schon mit 61 Jahren die Indikation zur Antikoagulation. Vorhofflimmern
vermindert die maximale Leistung um etwa 20%. Innerhalb des ersten Jahres
steigt leider bei Belastungen die Herzfrequenz während Belastung
bei Vorhofflimmern ausgeprägt an und limitiert die Leistung.
|
|
Fitness
bei Übergewicht und hohem Blutdruck?
14.01.04
|
Kann ich
trotz - oder gerade weil - Übergwicht, hoher Blutdruck (aber mit Votum
u. 2,5 mg Concor Cor ) ein Programm im Fitnesstudio absolvieren ? |
Der
Cardiologe:
|
Auf jeden
Fall steht sportliche Betätigung an erster Stelle, insbesondere als
Ausdauersport. Zur Sicherheit, daß Blutdruck und Rhythmus in einem
akzeptablen Rahmen bleiben, sollten Sie vor maximaler Belastung eine Ergometrie
bei Ihrem Kardiologen durchführen lassen, ggf. auch ein Herzecho. |
|
Ist
Schwimmen nach Bypass-OP erlaubt?
07.11.03
|
Im
Juli des vergangenen Jahres ist mein Vater am Herzen operiert worden (Bypass).
Er hat sich mittlerweile gut erholt und fühlt sich wohl.
Ist aus Ihrer Sicht
etwas dagegen einzuwenden, dass er in Zukunft wieder wie in früherer
Zeit einmal wöchentlich schwimmt? |
Der
Cardiologe:
|
Im Gegenteil:
Ihr Vater sollte sich wieder auftrainieren, und dies weitgehend unabhängig
von der Herzfunktion, auch bei bereits stattgehabter Schädigung. Das
Ausmass des Trainings und die Steigerung sollte Ihr Vater allerdings mit
seinem betreuenden niedergelassenen Kardiologen absprechen. Empfohlen werden
auch Herzsportgruppen, möglichst in der Nähe, zum Training unter
ärztlicher Aufsicht, 1-2x /Woche nach festem Programm.
Nach Bypass-OP ist Brustschwimmen ideal, da die symmetrische
Bewegung das Brustbein zusammenhält. Von Rückenschwimmen (wie
auch von Koffertragen) wird im ersten halben Jahr nach Bypass-OP abgeraten,
da Scherkräfte auf das Sternum auftreten, die zu Instabilitäten
führen, wenn die Wundheilung noch nicht abgeschlossen ist...
|
|
Sport
während Schwangerschaft?
22.10.03
|
Ich habe
einen relativ niedrigen Blutdruck (106/61) und auch einen niedrigen Ruhepuls
(53). Bei sportlicher Belastung steigt dieser Puls bis zu 165 Schlägen
an (bei hoher Belastung), ich fühle mich aber trotzdem wohl (treibe
Sport seit 13 Jahren min. 2x die Woche min. 60 Minuten).
Ich wüßte nun gerne, ob der hohe Belastungspuls
bedenklich ist und auch ob mein niedriger Blutdruck (bin jetzt schwanger,
hatte aber vorher einen Wert von ca. 120/70) sich negativ für mein
Kind auswirken kann. Ich selber leide seitdem verstärkt unter kalten
Händen und Füßen und friere besonders schnell.
Was kann man dagegen unternehmenm außer körperlicher
Betätigung?
|
Der
Cardiologe:
|
Während
der Schwangerschaft sollten sportliche Aktivitäten gedrosselt werden,
insbesondere natürlich mit fortschreitendem Stadium. Starke Erschütterungen,
plötzliche Spitzenleistungen, Muskelverspannungen etc. können
sich teils eher ungünstig auswirken, es kommt hier sehr auf die Sportart
an. Günstig ist eher mäßiger Ausgleichs- und Ausdauersport.
|
|
Stellt
Sport ein Risiko für Herz-Kreislauf-System dar?
21.10.03
|
Sowohl meine Frau
wie auch ich (beide 40 Jahre alt) waren früher leistungssportlich
tätig, nunmehr ist es unser Sohn (15 Jahre alt, Fußball-Auswahlspieler
und diverse Nebensportarten).
Wir wurden früher
sehr engmaschig kontrolliert, bei unserem Sohn wird zweimal jährlich
eine Untersuchungsstrecke mit erw. Blutbild, Harn, EGK, Herzultraschall,
Spirometrie und Belastungs-EKG, Herzdiagnostik, sowie die üblichen
orthopädischen und zahnmedizinischen Kontrolluntersuchungen, Infektionsvorsorge
bzw. Trainingspause bei Infektionen, durchgeführt.
Nunmehr sind wir auf
Artikel (und Bücher) ihres Kollegen Gunter Frank gestoßen,
der zum Thema Sport als Gesundheitsvorsorge auf den Punkt gebracht folgende
Aussage in den Raum stellt: “Es gibt keinen nachweislich positiven
Effekt eines Herz-Kreislauftrainings, dafür ein damit einhergehendes
gesteigertes Risiko des plötzlichen Herztodes, welcher auch durch
klinische Untersuchungen praktisch nicht vorhersagbar ist."
Fragen:
Wie ist nun
diese Aussage für “gesunde” (?) Menschen genau zu bewerten?
Ist die oben erwähnte
Untersuchungsreihe damit (außer für “schwerwiegende”
Herzkrankheiten) nahezu nutzlos, weil ohne quantifizierbare Aussage?
Was bedeutet dies
dann für die Ausübung von (und das Risiko bei) Leistungssport
generell?
Gibt es – wenn
man sich nicht mehr leistungs- sondern nur mehr gesundheitssportlich bewegt
– eine “risikolose” Zone?
|
Der
Cardiologe:
|
Die
Aussagen von Herrn Gunter Frank stimmen leider nicht. Sport ist - in Maßen
- grundsätzlich gerundheitsfördernd bzgl. des Herz-Kreislauf-Systems.
Leistungssport sollte
nur nach einer entsprechenden sportärztlichen - auch kardiologischen
- Untersuchung betrieben werden, wie leider nur die Italiener dies seit
vielen Jahren erfolgreich tun. Bleiben Sie also bei Ihrer sportlichen
Tätigkeit. Leider kann Sport beim Vorliegen insbesonderer kardiologischer
Erkrankungen auch mit Problemen einhergehen, diese sind jedoch
in aller Regel durch eine entsprechende Voruntersuchung auch vorhersehbar.
In der Summe überwiegt bei weitem der positive
Effekt, dies ist durch viele Studien belegt. |
|
Ziehen
in der Brust
17.10.03
|
Ich bin
33 Jahre alt, Nichtraucher und trinke sehr wenig Alkohol.
Ich treibe sehr viel Sport (ca. 5mal die Woche 15km laufen + 2mal die Woche
40km Radfahren).
Ab und zu verspüre ich ein leichtes Ziehen in der
linken Brust. Ich habe mich aufgrund dessen schon untersuchen lassen.
Das EKG war völlig in Ordnung und auch die restlichen Werte waren
sehr gut.
Kann es sein, dass ich mir das alles nur einbilde und
dass das alles eine psychische Ursache hat?
Ist es normal, dass man das Herz ab und zu so spürt?
Es handelt sich beim Herzen letztendlich auch nur um einen Muskel.
|
Der
Cardiologe:
|
Sie sollten
ein Belastungs-EKG und eine Echokardiographie bei einem niedergelassenen
Kardiologen durchführen lassen, um die Sicherheit beim Sport zu haben,
die Sie brauchen. Falls dort nichts pathologisches herauskommt ist eine
psychische oder von der Wirbelsäule herkommende Ursache möglich... |
|
Herzschlag drückt durch die
Rippen
22.07.2003
|
Als
ich 39 war (bin jetzt 42) stellte ich fest, dass ich beim Liegen auf der
linken Seite den Herzschlag sehr stark spüre. Es fühlt sich so an, als wollte
sich die Herzwand durch die Rippen drücken. Das ist mitunter so störend,
dass ich in dieser Position nicht mehr in Ruhe liegen/einschlafen kann.
Rechtsseitig dagegen ist alles normal. Ein damals gemachtes Belastungs-EKG
war unauffällig. Als Sport schwimme und radle ich gern, letzteres 2 bis
3 tkm/Jahr, überwiegend mehrstündige Touren. Wobei ich aber meist das Problem
habe, dass der Puls nach Belastung über viele Stunden hinweg auf hohem Niveau
(90 bis 100) bleibt und ich dann auch ziemlich platt bin.
Sollte ich mich Ihrer Ansicht nach nochmals genauer untersuchen lassen?
|
Der
Cardiologe:
|
Das
Gefühl, das Herz links (störend) schlagen zu hören ist sehr häufig und hat
keinen Krankheitswert. Schneller Herzschlag sollte zur Sicherheit insbesondere
bei Sportlern durch eine Untersuchung incl. Echokardiographie beim niedergelassenen
Kardiologen und durch Bestimmung der Schilddrüsenhormone abgeklärt werden.
Kommt dort nichts heraus, kann man häufig eine individuelle Besonderheit
annehmen - die Frequenzen liegen auch bei Gesunden zwischen 40 und 100 /min
... |
|
Panikattacken beim Sport
20.02.2003
|
Ich
bin 32 Jahre alt, 1.80 m groß, 68 kg, Raucher (20 Zigaretten/Tag) .
In den letzten 8 Jahren habe
ich kaum Sport getrieben, vorher einige Arten von Leistungssport. Seit
1 1/2 Jahren leide ich unter Panikattacken für die ich auch in einer Psycho-Therapie
keine Ursache gefunden habe. Sie kommen aus heiterem Himmel ohne Voranzeichen
.
"Es macht klick im Kopf
und dann fängt das Herz an zu rasen - Schwindel entsteht und dann Angst
!" Ich bin ein unruhiger, hektischer Mensch mit Problemen, die Beine
ruhig zu halten. Seit 5 Jahren springen mir hin und wieder Wirbel heraus.
Im Krankenhaus wurde das Herz
per 24 Stunden EKG und Ultraschall untersucht und dabei nichts festgestellt.
Auch die Schilddrüse ist untersucht worden (Ultraschall und Hormone).
Am Anfang habe ich Betablocker
bekommen, die ich dann aber absetzen musste, weil mein Blutdruck in den
Keller ging.
Seit ein paar Tagen habe ich
wieder angefangen, zu trainieren (Joggen). Zu diesem Zweck habe ich mir
eine Pulsuhr gekauft . Dabei musste ich feststellen, das mein Ruhepuls
oft schon bei ca. 95 Schlägen liegt und ich ruck zuck bei langsamen Joggen
auf eine Pulsfrequenz von 146 Schlägen p.M. bin.
Was können Sie mir raten um
wieder sicher in eine vernünftige, gesunde Form zu kommen . Sollte ich
noch andere Untersuchungen anstreben? |
Der
Cardiologe:
|
Nach
dem erfolgten Durchchecken des Herzens beim Kardiologen sollten Sie das
akritische Pulsmessen vergessen, es fixiert Sie lediglich, nach Ihrem Herzen
dauernd zu hören.
Wenn Sie ein gesundes Herz
haben können Sie es auch normal und ohne weitere Messungen belasten. |
|
Herzrasen nach dem Sport
17.09.2002
|
Ich (21 Jahre, 1,78, 84kilo
3-4Sport in der Woche) habe seit einem Jahr Probleme mit dem Herzen, obwohl
mein Herz sehr wahrscheinlich gesund ist, wie mir ein Kardiologe bestätigt
hat.
Mein Problem ist, dass mein
Puls nach sportlichen Aktivitäten normal sinkt, aber dann nach ca. einer
Stunde plötzlich bis zu 140 Schlägen pro Minute wieder ansteigen kann.
Dies ist nicht immer so!!
Dies führt zu Kaltschweiß und
leichten Schwindelgefühlen. Mein Hausarzt hat zudem die Vermutung geäußert,
dass bei mir dein Wirbel verdreht sein kann.
Kann es damit zu tun haben,
dass ich mich falsch ernähre oder zu wenig gegessen habe.
Dieses Herzrasen, Puls ist
dabei regelmäßig und stark, geht nach einer Stunde meist wieder weg.
|
Der
Cardiologe:
|
Vielleicht sind Sie diesbzgl.
sensibilisiert, hören sehr in sich hinein. Sie sollten Belastungen langsam
ausklingen lassen, ggf. einige Kilos abnehmen. Schmerz kann natürlich
auch schnellen Puls begünstigen ...
|
|
Anpassungsreaktion
bei körperlichem Training
07.05.2002
|
Ich
bin 31 Jahre alt, männlich, rauche nicht und hab eigentlich immer Sport
getrieben. Da ich nun seit Jahren Ausdauersport Mountainbike, Rennrad, Inline-Skating
und auch schon seit 4 Jahren mit Pulsmesser trainiere, habe ich in laufe
des letzten Jahres eine unangenehme Veränderung festgestellt! Anfangs hatte
ich nur nach der Belastung (etwa 1h danach für 1-2h) Extrasystolen teilweise
jeder 4-5 Schlag (ich hatte zu dieser Zeit viel Stress). Dann stellte ich
fest das manchmal keine spontane Anpassungsreaktion auf gesteigerte Belastung
stattfindet wie z.B. Anstiege/Sprint etc. Mittlerweile tritt dieses Phänomen
immer häufiger auf. Ich habe auch den Eindruck meine max. Herzfrequenz hat
sich deutlich nach unten verschoben 20-30 Schläge. Dementsprechend scheine
ich auch viel früher zu übersäuern, manchmal schon bei puls 130! Häufig
normalisiert sich das Pulsverhalten nach 1h Belastung (es gibt auch Tage,
wo der Puls sich "normal" verhält). Aber leider immer seltener.
Ebenfalls kommt dann nach Belastungsspitzen z.B. Puls 170 wenn der Puls
wieder gesunken ist auch während des Radfahrens zu Extrasystolen. Vor diese
Veränderung hatte ich einen max. Puls von etwa 200 und die normale Trainingsfrequenz
lag so bei etwa 150-160. Heute kommt der Puls häufig kaum über 140 hinaus
und die Leistungsfähigkeit ist dementsprechend verringert. Dieses Phänomen
gibt mir Rätsel auf und bei Recherchen im Internet bin auf so etwas auch
noch nicht gestoßen. |
Der
Cardiologe:
|
Mit
zunehmendem Trainingseffekt wird die Belastungs-Frequenz niedriger, die
Extrasystolen sind hierdurch allerdings nicht erklärt. Möglicherweise kam
es zu einer Mikroschädigung im Bereich der Vorhöfe, die zu Rhythmusstörungen
führt. Falls Sie unsicher sind sollten Sie sich unter kardiologischer Kontrolle
voll ausbelasten und im Herzecho Schädigungen ausschließen lassen. |
|
Bluthochdruck nach Marathonlauf
26.02.2002
|
Seit ich, 31 Jahre 183 cm 78
kg Nichtraucher, Mitte September letzen Jahres erstmals einem Marathonlauf
teilnahm, leide ich unter erhöhtem Blutdruck. Normalerweise so um
135-145 zu 85-95 im Ruhezustand. Ich war auch schon Jahre zuvor
regelmäßig Joggen allerdings nur maximal eine Stunde, auf den Marathon
habe ich mich ca. 4 Monate intensiv vorbereitet. Seit dem Marathonlauf
steigt der Blutdruck einige Stunden nachdem ich Sport getrieben
habe stärker an, systolische Werte bis zu 150. Dies führt auch schon
zu Beschwerden wie Hitzegefühl, vor allem im Gesicht, und manchmal
auch zu leichtem Schwindel und des Gefühl von Druck auf dem Augenhintergrund.
Auch bei etwas stressigen Situationen während der Arbeitszeit, ich
arbeite als Ingenieur in einer Entwicklungsabteilung, treten diese Beschwerden
auf. Leichter Schwindel trat auch schon im Sommer während der Vorbereitung
auf den Marathon an besonders heißen Tagen auf, allerdings habe ich es
damals noch nicht mit Bluthochdruck in Verbindung gebracht, da ich zuvor
noch nie Beschwerden mit Bluthochdruck hatte und der Meinung war das mein
Blutdruck normal sei. Bei vorherigen Routinemessungen ist auch nie hoher
Blutdruck diagnostiziert worden. Blutuntersuchungen und ein Belastungs-EKG
die nach dem Marathon beim Hausarzt durchgeführt wurden ergaben keine
Auffälligkeiten. Nun meine Fragen:
- Kommt es häufiger vor, das
so starke körperliche Belastungen, wie z.B. ein Marathonlauf, zu dauerhaft
erhöhtem Blutdruck führen, ich habe dies bei meinen "Recherchen"
bisher nirgends gelesen ?
- Sind weiter Untersuchungen
wie z.B. Urin (Nieren) oder irgendwelche Untersuchungen am Herzen sinnvoll
?
- Welche Therapiemöglichkeiten
gibt es ?
- Auch als ich vor einigen
Wochen täglich nur ca. 20 Minuten leichtes Jogging durchführte, erhöhte
dies schon den Blutdruck.
- Kann es sein , dass meine
spürbaren Beschwerden wie Wärmegefühl und Schwindel, daher kommen das
mein Blutdruck, innerhalb weniger Monate, während des Trainings auf
den Marathon, von "Normal" auf "Hoch" stieg ?
- Normalerweise ist ja Bluthochdruck
bei meinen Werten eher beschwerdefrei, oder ?
|
Der
Cardiologe:
|
Bluthochdruck als dauerhafte
Folge (extremer) körperlicher Belastung ist mir nicht bekannt, es müsste
hier ein zufälliges Zusammentreffen beider Ereignisse sein. In den allermeisten
Fällen ist Bluthochdruck Folge erhöhten Alters, von Nierenschädigung oder
auch von (Blutdruck-) Hormonproduzierendem Gewebe. Hierfür gibt es charakteristische
klinische Angaben und auch Hormonuntersuchungen im Urin, etwa Adrenalin,
Vanillin-Mandelsäure etc.. Hierbei kommen aber sehr selten greifbare Befunde
heraus. Günstig wäre eine einmalige Untersuchung bei einem Kardiologen
unter Einschluss einer 24h- Blutdruckmessung, die Grundlage ist für die
weitere medikamentöse Einstellung des Bluthochdrucks falls erforderlich.
Mittelfristig sollte hier ein Hausarzt involviert werden.
|
|
Herz
und Tauchtiefe
13.06.2001
|
Ambitionierte
Tauchanfängerin mit Sorge um die eigene Gesundheit Im März 2001 wurde
bei mir eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung durchgeführt. Dabei stellte
die Sportärztin ein ungewöhnliches Herzgeräusch fest und überwies mich zu
einem Cardiologen. Dieser führte eine Echokardiographie durch und stellte
folgendes fest:
- Klinisch physikalische
Untersuchung: 125/80 mmHg,
- HF ca. 80 Schl./Min.
- 164 cm, 51 kg,
- 1/6 Systolikum
auf dem Zentrum cordis und der Herzspitze ohne wesentliche Fortleitung,
- sonst schlank,
25 Jahre, unauffällig.
- Echokardiographie:
L V 46/25 mm, EF 77%, LA 27 mm, Hinterwanddicke 8 mm. Diskrete Regurgitation
an der Mitral - und Trikuspidalklappe, beide ohne hämodynamische Bedeutung,
maximaler systolischer Druck im rechten Ventrikel ca. 25 mmHG (Normbereich).
Von transthorakal her kein Anhalt für ein ASD.
- Zusammenfassung:
Die hier vorliegenden Veränderungen im Echokardiogramm sind hämodynamisch
nicht bedeutsam und stellen daher keine Kontraindikation zur Durchführung
des geplanten Tauchlehrgangs. Dabei sollten jedoch größere Anstrengungen
wie z.B. Tiefen von über 10 m vermieden werden.
Meine Fragen/Anmerkungen
dazu: Mein Arzt stellt hier Anstrengungen mit Tiefe gegenüber, wobei die
Tiefe keine größere Anstrengung verursacht, sondern der Umgebungsdruck
erhöht sich proportional. Wie ist der Befund meines Arztes zu bewerten,
denn die Einschränkung auf 10 m entstand im Arzt-Patienten-Gespräch und
ich hatte tendenziell das Gefühl, dass diese 10 m Grenze auf einer groben
Schätzung basiert. Des weiteren riet er mir, größere Anstrengungen wie
z.B. Spinning und Marathon zu vermeiden. Meine Sportärztin riet mir ebenfalls,
längere Schnorchelstrecken, Strömungstauchen, Tauchen in kalten Gewässern
zu vermeiden, merkte jedoch an, dass ein Überschreiten der 10 m Tauchtiefe
bis ca. 20-22 m kein Problem darstellen würde. Diese Aussagen machen mich
sehr unsicher und ich möchte gerne von Ihnen wissen, welche Auswirkungen
obige Diagnose auf das Tauchen, aber auch auf das tägliche Leben hat,
denn sportlich bin ich 5-6mal wöchentlich aktiv (Jogging, Seilspringen,
Fahrrad fahren, Flossen- Schnorcheltraining) und habe dabei keinerlei
gesundheitliche Probleme. Vielen Dank in voraus. Mit freundlichen Grüßen
Katrin Böhmer |
Der
Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr.
Sauer, Kardiologe
aus Duisburg,
beantwortet
|
Ihr
oben beschriebener echokardiographische Befund ist nach der Beschreibung
völlig unauffällig. Somit kann hieraus nicht abgeleitet werden, daß Sie
in Ihrer Belastbarkeit eingeschränkt sind. Somit ist m.E. aus dem beschriebenen
Befund auch keine Einschränkung der Tauchtiefe ableitbar. Zur Frage der
Belastbarkeit sollte man zur Vorsicht noch ein Belastungs-EKG durchführen.
Meines Erachtens ergibt sich jedoch aus dem erhobenen Befund eine andere
Überlegung. Auch wenn bei einer transthorakalen Echokardiographie,
wie bei Ihnen durchgeführt, sich keine Hinweise für einen hämodynamisch
relevanten ASD ergeben, so könnte der erhobene Geräuschbefund womöglich
doch auf eine leichte Öffnung zwischen dem rechten und linken Herzvorhof
( sog. offenes foramen ovale ) hindeuten. Bei Tauchen in größeren Tiefen
kann es bei einem solchen Befund zum Auftreten von sog. paradoxen Embolien
kommen, die im Extremfall auch zu einem Schlaganfall führen könnten. Insofern
empfiehlt sich bei Ihnen zum sicheren Ausschluß eines solchen Befundes noch
die Durchführung einer sog. transösophagealen Echokardiographie
(Ultraschalluntersuchung des Herzenz
von der Speiseröhre aus), im Prinzip Einführung der Ultraschallsonde wie
bei einer Magenspiegelung. Hierbei könnte mit Sicherheit ein solcher Befund
ausgeschlossen werden. |
|
Beschwerden
bei Mitralklappenprolaps
06.11.2000
|
Ich
habe schon seit vielen Jahren (wahrscheinlich seit der Geburt) einen Mitralklappenprolaps.
Er wurde bei einer Untersuchung vor ca. 15 Jahren festgestellt, als ich
starke Herzschmerzen hatte und mich auf Verdacht auf einen Infarkt untersuchen
ließ. Dabei wurde bei einem Ekg und auch einem Belastungs-EKG keinerlei
Schäden am Herzen festgestellt, bis auf diesen Mitralklappenprolaps. Seinerzeit
sagte man mir, dass es zu Schmerzen kommen kann, wenn die Klappe
nicht richtig schließt, dass man aber dagegen nichts weiter machen
könne. Ich treibe Sport, habe kein Übergewicht, rauche nicht und
trinke keinen Alkohol. Nun hatte ich viele Jahre keinerlei Beschwerden,
aber in letzter Zeit, seit ca. 3 Monaten treten immer wieder Herzbeschwerden
auf, besonders, wenn ich mich ärgere und/oder zeitlich unter Druck
gerate. Kann man hier medikamentös oder auch sonst irgendwie etwas
machen, oder was soll bzw. kann ich tun? |
Der
Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr.
Heun, Kardiologe aus Viersen, beantwortet
|
Ihre Beschwerden sind mit großer Sicherheit harmlos und bedürfen keiner
medikamentösen Therapie. Sicherheitshalber sollten Sie sich bei einem Kardiologen
vorstellen, um auszuschließen, dass ein anderes Problem besteht.
|
|
Mitralklappenprolaps
und Sport 06.11.2000
|
Ist
bei Feststellung eines MKP (ohne Insuffizienz) sportliche Betätigung als
Therapiemaßnahme empfehlenswert? (Ich bin 32 Jahre alt) Welche Sportarten
empfehlen sich (Ausdauer oder Krafttraining), von welchen ist abzuraten?
Welche weiteren Maßnahmen (Ernährung, Lebensweise, etc.) sind anzuraten?
Gibt es in Berlin einen Facharzt, der auf MKP spezialisiert ist? Gibt
es weiterführende Literatur für Patienten? |
Der
Cardiologe:
|
Der
Mitralklappenprolaps erfordert nur bei gleichzeitig bestehender Mitralklappeninsuffizienz
besonders Maßnahmen, nämlich eine Endokarditis - Prophylaxe (Verhinderung von Enzündung). Spezielle Therapiemaßnahmen
sind bei dem MKP ohne Insuffizienz nicht erforderlich, somit gelten hier
die gleichen Empfehlungen wie für alle, die gesund bleiben wollen: 20-30
Minuten Ausdauersport ca. 3 mal in der Woche; ausgewogene Ernährung mit
möglichst viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch, wenig Alkohol; kein Nikotin.
Der Mitralklappenprolaps ist eine häufig vorkommende Veränderung, die von
jedem Kardiologen gut betreut werden kann, Berlin ist ja mit Kardiologen
gut versorgt.
|
|
Mitralklappenprolaps
und Fußball
|
Bei
mir (28 Jahre, männlich) wurde ein Mitralklappenprolaps diagnostiziert (ohne
Undichtigkeit). Aus Angst vor weiteren Schäden habe ich mit dem Fußballspielen
aufgehört, fühle mich aber nicht sonderlich wohl. Besteht die Gefahr, dass
sich das Krankheitsbild durch ein intensives Training in einer eher azyklischen
Sportart verschlechtert? Darüber hinaus habe ich seit geraumer Zeit Probleme
mit den Weißheitszähnen (oftmals entzündet, kommen nicht vollständig raus)
- habe sie aber aufgrund Zeitmangel noch nicht entfernen lassen. Kann hierin
der Grund für o.g. Prolaps zu suchen sein? |
Der
Cardiologe:
|
Ich
kann Sie bei Ihrem Problem beruhigen: Ein Mitralklappenprolaps ohne Mitralinsuffizienz ist völlig harmlos und nicht therapiebedürftig.
Sie können hiermit alles tun, ohne Probleme fürchten zu müssen, insbesondere
auch ohne diesbezügliche Begrenzung Sport treiben.
Die
Ursachen des Mitralklappenprolapses können vielfältig sein, oft ist
es nur ein jugendlich hyperaktives Herz oder eine lockere Klappenaufhängung.
Bei Zahnsanierungen ist nach dem heutigen Kenntnisstand nur eine Antibiose und Endokarditisprophylaxe erforderlich, wenn eine ein Klappenersatz erfolgte. Wenn Sie größere Aktionen mit Ihren Zähnen planen, sind
Sie aber mit einer Antibiotika-Einmal-Einnahme 1 Stunde vor der Operation
auf der sicheren Seite bezüglich eines Herzschutzes. |
|
Rhythmusstörungen,
aber nie während der Untersuchung
|
Ich
bin 27 Jahre weiblich und 160m groß und 52 Kilo schwer.
Mich plagen,
wie anscheinend doch so viele, wenn ich Beiträge darüber auch
z. B. im Internet
lese, Herzrhythmusstörungen in Form von Aussetzern und Stolpern
(so empfinde ich es uns so lässt es sich auch am Hals-Puls nachkontrollieren.)
Seit ca. 3 Jahren besteht dieses Problem mal weniger und seit
letzter Zeit sehr viel mehr! Letzte Untersuchung im August beim
Cardiologen (vorher immer beim Internist) Ultraschall B-EKG,
EKG ergaben keine krankhaften Befund, jedoch war
kein Stolperer oder Extrasystolen verzeichnet.
Ein LZ-EKG
beim Internisten im Mai ergab auch keine Stolperer. Immer wenn
ich an den Drähten
hänge, einmal hat mein Internist an meinen Puls
solch ein Rhytmusstörung "mitgetastet".
Ich las einmal von einem Cardiologen, dass Herzstolpern so wichtig
wäre wie Sommersprossen, und eine andere Aussage besagte, sehr wichtig
ist es, sie im EKG nachzuweisen, denn dann kann man sagen,
ob harmlos oder gefährlich! Das verunsichert mich
nun sehr! Besonders da mir manchmal zum,Teil die
Luft wegbleibt und mir aufsteigende Hitzegefühl empfinde und manchmal
ein Hustenreiz und manchmal nur ein Stolpergefühl/ hopsern in der
Brust!!! Manchmal nur einmalig, manchmal mehrmals hintereinander
usw., auch öfters nur 2-3 am Tag und manchmal 30-50?
Können Verspannungen in der BWS/HWS die
Herzaussetzter vielleicht intensivieren oder sie fallen einem eher auf?
Was macht der
Hustenreiz ? Was soll ich tun damit ich wirklich glauben kann, dass meine
Aussetzer so harmlos wie Sommersprossen sind und nicht
die vorboten für einen plötzlichen Herztod? Diese Situation
belastet mich sehr und ich getraue mich auch nicht
Sport zu betreiben. |
Der
Cardiologe:
|
Die
von Ihnen beschriebenen Störungen sind sehr häufig. Es sollten hierbei
die von Ihnen beschriebenen Routineunter- suchungen durchgeführt
werden, um eine zugrundeliegende Herzkrankheit zu
erkennen. Selbstverständlich sollten auch mehrere
Langzeit- EKGs
registriert werden, um einmal eine solche Phase mit
dem von Ihnen Herzrasen und den Rhythmusstörungen simultan zu Ihren
Beschwerden zu erfassen. Es dann kann man wirklich sagen,
welche Rhythmusstörung vorliegt. Hierzu sind oft viele, manchmal bis zu
5-10 Registrierungen erforderlich. Falls auch dies
nicht weiterhilft, kann für einige
Wochen ein Eventrekorder ausgeliehen werden, ein kleines Gerät,
das den Rhythmus im 2-kanaligen EKG auf Knopfdruck aufzeichnet und speichert.
In der Regel sind die Rhythmusstörungen
harmlos, es sollte aber gerade bei Ihren Bedenken eine gründliche Diagnostik
vorangehen, insbesondere sollten sonstige Herzkrankheiten ausgeschlossen
werden, die eine ungünstige Wirkung auf die Rhythmusstörung haben können.
Wenn Ihr Kardiologe das gemacht und sie unter kontrollierten Bedingungen bis an die Leistungsgrenze belastet hat, sollten Sie ohne Bedenken auch wieder Sport treiben.
Denn wichtig ist hierbei auch:
Bleiben Sie aktiv, horchen Sie nicht nur in sich und auf Ihren Puls!
|
|
Extremsport
und Rhythmusstörungen
|
Seit
einiger Zeit betreibe ich sehr viel Sport, hierbei ist mein mittlerer Puls
von 80 /min auf 44 /min gesunken. Kann
sich mein Herz hierbei vergrößern - kann ich hierdurch vielleicht sogar
arbeitsunfähig werden ? |
Der
Cardiologe:
|
Sie
scheinen sich zum Extremsportler entwickelt zu haben. Während Sport
in der Regel optimal ist, kann sehr intensiver Sport auch Probleme mit sich
bringen, insbesondere dann, wenn Sie das Ausmaß Ihrer sportlichen Betätigung
einmal deutlich absenken müssen, etwa aufgrund familiärer Verpflichtungen
(Kinder), einer Verletzung, oder einfach einer sich mit dem Alter entwickelnden
Trägheit. Es kommt dann oft zu Fettansatz und ausgeprägten Gewichtsproblemen.
Die
Herzmuskelverdickung und Herzvergrößerung beim Sportler sind ein physiologischer
Anpassungsprozess an die abverlangte größere Herzleistung: das Volumen
des einzelnen Herzschlages wird erhöht bei niedriger Grundfrequenz, die
linke Herzkammer wird weiter. Außerdem wird die Austreibungskraft bei
hohem Bedarf gesteigert, der Muskel verdickt sich kompensatorisch.
Der
niedrige Pulsschlag ist an sich nicht zu beanstanden.
Es
ist aber eine bekanntes Phänomen, dass Zusatzschläge (Extrasystolen) insbesondere
bei niedrigem Pulsschlag auftreten. Ursache ist hierfür die Tatsache,
dass auch andere Gebiete des Herzmuskels außer dem normalen Schrittmacher
(Sinusknoten) in diesem niedrigen Frequenzbereich aktiv werden können
und dem Sinusknoten sozusagen zuvorkommen. Einen Krankheitswert haben
diese Rhythmusstörungen nicht.
Wenn
die bisherigen Herzuntersuchungen also unauffällig waren, sollten Sie
es zunächst damit bewenden lassen. Reduzieren Sie Ihr Sportprogramm ein
wenig - auch hier kann die Devise manchmal heißen: weniger ist mehr
- falls Sie sich dann noch genauso körperlich fit fühlen. |
Letzte
Aktualisierung dieser Seite am
18.09.06
Ferienhaus / Ferienwohnung auf Langeoog zu mieten - strandnah und doch zentral |
|