Kardiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Hüting, Bad Oeynhausen
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Patienten fragen - der Kardiologe antwortet Nr. 34 Entzündung
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Entzündung
 

Bitte beachten Sie: 
Diese Ratschläge gelten keinesfalls als endgültige Medikation. Sie sollen für Sie außer allgemeiner Information nur einen Anhaltspunkt bieten, wann Sie sich spätestens an Ihren Hausarzt bzw. Kardiologen wenden sollten!

Rückenschmerzen und Zittern der Extremitäten - ist Myokarditis der Grund für diese Beschwerden?
08.06.06

 

 

 

 

 

Im Oktober 2005 hatte ich (weiblich, 26 Jahre) nach einem Verzehr von Muscheln einen schweren Infekt mit 39,6°C Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Übelkeit (ohne Erbrechen) und Bauchschmerzen. 2 Tage nach dem Infekt traten Herzschmerzen auf. Eine erste kardiologische Untersuchung ca. 4 Wochen nach dem Infekt ergab keine Befunde, wobei zu diesem Zeitpunkt auch die Beschwerden bereits deutlich besser waren (ich musste 4 Wochen auf den Termin warten): EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG und Herzecho waren ohne Befund. Nach dem Belastungs-EKG bekam ich wieder Herzschmerzen, allerdings deutlich stärker als vorher. Ein erneutes Herzecho war wieder ohne Befund.

Da die Beschwerden über mehr als 6 Monate anhielten (wochenweise war ich zwischendurch auch beschwerdefrei), ging ich nach 6 Monaten nochmals zum Kardiologen und diesmal stellte er einen geringen Perikarderguss anterior sowie systolisch apikal fest (EKG und Entzündungswerte im Blut ohne Befund). 2 Tage vor dem Kardiologen-Termin war ich ca. 15 Minuten erstmals wieder joggen. Das veranlasste MRT zeigte im Late enhancement eine streifige, intramurale KM-Anreicherung im apikalen Septum, woraus ein myokarditisches Residuum (nicht verheilte Entzündung des Herzmuskels) im apikalen Septum gefolgert wurde. Die linke Kammer war normal groß mit normaler systolischer Funktion (EF 75%).

Neben den Herzschmerzen, die neuerdings auch in den Rücken ausstrahlen, leide ich seit einigen Monaten an extremem Zittern der Hände und teilweise auch Beine, bin extrem angespannt / verkrampft, habe Drehschwindel, ein Rauschen auf den Ohren (teils mit Pfeifen), Schlafstörungen, Unruhe und ein pelziges Gefühl in den linken Fingerspitzen, was einen normalen Tagesablauf fast unmöglich macht. Eine neurologische Abklärung der Symptome war ohne Befund. Nach der Myokarditis-Diagnose habe ich 3 Wochen Bettruhe zu Hause eingehalten, was die Beschwerden verbessert, aber nicht komplett gelindert hat; der Perikarderguss war im Echo nicht mehr nachweisbar. Medikamente bekam ich keine. Seit 3 Wochen gehe ich wieder arbeiten (Büroarbeit; bei gleichzeitiger Schonung) und habe seit 5 Tagen nun wieder extreme Beschwerden.

Ich weiß nicht mehr weiter:
Ist die Vielzahl von Beschwerden durch die Myokarditis erklärbar?
Warum haben sich die Symptome wieder so extrem verschlechtert trotz körperlicher Schonung?
Was lässt sich diagnostisch und therapeutisch weiter machen?
Ist eine Virusdiagnostik sinnvoll?
Handelt es sich eher um eine virale oder eine autoimmun bedingte Form der Myokarditis (ich leide bereits an Hashimoto-Thyreoiditis, die allerdings behandelt und überprüft ist)?
Was kann ich machen, um Beschwerdefreiheit zu erreichen und das Abheilen der Myokarditis zu unterstützen?
Wie sehr muss man sich schonen?
Gehen normale Alltagstätigkeiten und kann ich weiter arbeiten gehen?

Der Cardiologe:

 

Eine Myokarditis ohne Einschränkung der Myokardfunktion würde man in der Regel nur durch Bettruhe behandeln. Die Bestimmung allerdings der Dauer der Schonphase durch MRT ist bislang nicht gut gesichert und nicht Standard, so dass man schon nach anderen Kriterien wie Ergussbildung und Beschwerden gehen muss.

Eine Biopsie hat bei normalem Ventrikel in der Regel keine andere Konsequenz, insbesondere würde man keine spezifische Virus-Antikörpertherapie durchführen. Ich halte nach wie vor EKG, Entzündungsparameter im Blut und Herzecho für die praktikabelsten Entscheidungshilfen für die häufig äußerst schwierig zu beantwortende Frage, wie lange eine Herzbeteiligung an einem entzündlichen Prozess andauert.

Perikarditis u. erhöhte CPK-Werte
12.12.05

Bei mir (25 Jahre, 57 kg) wurde eine Perikarditis (Anm. d. Red.: Herzbeutelentzündung) mir Erguß und eine leichte Myokarditis (Anm. d. Red.: Herzmuskelentzündung) festgestellt.

Im April wurde Herzecho gemacht, wobei festgestellt wurde, daß es fast abgeheilt ist. Letzte Woche wurde Blut abgenommen, wo jetzt die CPK - Werte (Anm. d. Red.: CPK ist ein Muskelenzym, das bei Muskelschädigungen in erhöhter Konzentration in der Blutbahn nachweisbar ist) etwas erhöht sind.

Was hat das zu bedeuten? Ich bin noch ständig müde und kaputt, außerdem bin ich auch noch etwas erkältet. Kann dies auch durch zuviel negativer Aufregung und Streß kommen?

Der Cardiologe:

 
Bei Erhöhung der Herzenzyme im Rahmen einer Karditis ist eine engmaschige Kontrolle durch Ihren niedergelassenen Kardiologen erforderlich, insbesondere auch mit EKG und Herzecho und Verlaufskontrolle der Enzyme um eine schleichende Schädigung des Herzmuskels auszuschließen.

Atemnot und Myokarditis. Besteht hier ein Zusammenhang?
12.09.05

 

Ich wurde eine Woche lang stationär wg. seit 2 Wochen andauernden Beschwerden (schwere Atmung, Kraftlosigkeit, Herzstiche bei und nach der Belastung) untersucht und heute aus dem Krankenhaus entlassen, obwohl es mir nicht besser geht.

Bis auf eine zu 25% verringerte O2-Aufnahme bei Belastung wurde nichts gefunden (auch kein Fieber). Zudem habe ich beobachtet, dass meine Lunge wesentlich empfindlicher auf eine Aerosol-Reizung im Rahmen einer Spiroergometrie reagierte (Husten, Atemnot für 30 Min.), als ich es aus den Routineuntersuchungen wg. meiner Allergien kenne (gleiches Aerosol und gleiche Apparatur benutzt).

Die Ärzte im Krankenhaus haben letztlich die Verdachtdiagnose "Myokarditis" ausgesprochen, verschrieben aber keine Medikamente.

Meine Frage: Welche Rolle spielt die Atemnot und die erhöhte Reizbarkeit der Lunge bei der Verdachtdiagnose Myokarditis?

Der Cardiologe:

 
Sie sollten diese Fragen mit Ihren behandelnden Ärzten anhand der genauen erhobenen Befunde diskutieren. Häufig lässt sich die Diagnose "Myokarditis" nicht sicher stellen, schließlich ist es keine Kleinigkeit, ein Herz (ausgiebig) zu biopsieren. Wichtig sind häufig Kontrollen der Herzfunktion und der Blutwerte, auch der Lungenfunktion und Spiroergometrie.

Sie sollten sich dann entsprechend bei niedergelassenen Kardiologen und Pneumologen vorstellen zur Verlaufskontrolle.

Stechen in der Herzgegend nach einer Infektion
13.06.05

 

Ich bin 24 und Student. Ich hatte vor drei Wochen eine Nebenhöhlenentzündung, die danach von einer Seitenstrangangina abgelöst wurde. Das bedeutet, dass ich seit fast zwei Wochen ununterbrochen Antibiotika nehme. Seit einer Woche habe ich manchmal ein leichtes Stechen in der Herzgegend und ein Ziehen im Oberarm. Ich musste mich bei Beginn des zweiten Infekts für ein paar Stunden körperlich betätigen und bilde mir ein, da zum ersten Mal ein leichtes Ziehen in der Herzgegend bemerkt zu haben.

Ich habe sofort neben meinem HNO- Arzt einen Hausarzt aufgesucht, der einen Bluttest und ein EKG durchgeführt hat. Feststellen konnte er nichts ungewöhnliches. Er meinte ich solle mich schonen...

Nun meine Frage:
Sollte ich noch einen anderen Arzt zu Rate ziehen oder sind die Tests, trotz Antibiotika in Ordnung?

Der Cardiologe:

 
Eine Herzbeteiligung im Rahmen eines Infekts ist am sichersten u.a. durch eine kardiologische Untersuchung, insbesondere durch ein Herzecho auszuschließen. Dies lässt sich in der Regel kurzfristig beim niedergelassenen Kardiologen anfertigen...

Druck in der Herzgegend
22.07.2003

Meine Geschichte in
Stichworten:

- Aortenverengung seit Geburt
- Operation mit 7 Monaten
- seitdem keine Probleme

Als Herzstechen auftaucht Besuch beim Kardiologen:
Diagnose ist Skoliose. Außerdem wird ein inkompletter Rechtsschenkelblock diagnostiziert.

Seit ein paar Tagen habe ich nun einen Druck in der Herzgegend - manchmal so stark, daß es mir richtig Angst macht. Manchmal tut auch der linke Arm ein bisschen weh oder es kribbelt, so als ob er einschläft. Heute kommt nun ein allgemeines Unwohlsein hinzu mit Bauchschmerzen.

Kann das alles von der Skoliose oder dem Rechtsschenkelblock kommen?

Der Cardiologe:

Inkompletter Rechtsschenkelblock
Ein Rechtsschenkelblock ist in der Regel völlig unbedenklich und macht auch keine Beschwerden. Die Symptomatk kann am ehesten von der Wirbelsäule kommen, wenn Ihr Kardiologe ansonsten noch bestehende Krankheitszustände am Herzen ausgeschlossen hat... Sport, Gymnastik, Schwimmen sind extrem wichtig ....

Druckgefühl nach Grippe
20.02.2003

Zu meiner Person:

Ich bin 27 Jahre jung, 1.65cm groß, 53 kg schwer und von Beruf bin ich Tänzerin.

Nun zu meinem Problem. Vor ein paar Wochen, habe ich die Anfänge einer Grippe gespürt: leichtes Fieber, Halsschmerzen etc. Da aber mein Wanderurlaub schon geplant war, bin ich trotzdem geflogen. Der Urlaub war wunderschön, aber auch durch die Wanderungen, teilweise 7 Stunden am Tag sehr anstrengend. Die Grippe war von einem Tag auf den anderen weg!! Doch habe ich seitdem das Gefühl, dass irgendetwas "auf dem Herzen" sitzt... Seit ein paar Tagen ist es schlimmer geworden, mit einem starken Druckgefühl in der linken, oberen Brust. Im Urlaub selbst, hatte ich ein bis zwei Tage sehr starken Durchfall... Das EKG hat nichts auffälliges ergeben. Außer dass ich einen ungewöhnlich hohen Blutdruck hatte (sonst immer 115 zu 68) Mein Arzt meinte, dass ich sicher noch einen Virus in mir hätte, da mein Rachen noch leicht gerötet sei. Heute ist es schlimmer geworden mit dem Druckgefühl, fast brennend.

Vielleicht hängt es zusammen: Ich hatte Blockaden in der Halswirbelsäule und habe diese von einem Chiropraktiker und einer Krankengymnastin lösen lassen. Ist schon etwas besser aber noch nicht ganz weg.

Vielleicht können sie mir einen Tipp geben, wie ich weiter verfahren soll. Im voraus vielen Dank.

Der Cardiologe:

Im Rahmen von Infektionen kann es zu einer Herzbeteiligung kommen, dies dann mit Schmerzen, Leistungsschwäche, teils auch Rhythmusstörungen. Sie sollten eine solche Herzschädigung durch ein Herzecho beim niedergelassenen Kardiologen ausschließen lassen - damit Sie sich ohne Bedenken in Ihrer Tätigkeit als Tänzerin belasten können ...

Karditis (Herzentzündung)
17.09.2002

Mein Mann war 8 Monate beruflich in Griechenland. (31.07 Rückflug). Mitte Juli ging es ihm körperlich immer schlechter, was er auf den Stress im Beruf schob (14-16 H Arbeit). Nach einer Cortisonbehandlung wegen einem Wespenstichs verschwanden alle Symptome für 3 Tage schlagartig.

Nach Rückkehr nach Deutschland verschlimmerten sich die Symptome jedoch so sehr, daß er mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Symptome: Puls bis 170 in der Ruhephase; Blutdruck ebenfalls 170 bis 180 in der Ruhephase. (Anfallsweise auch während dem Schlafen) Das Ultraschallbild ergab einen Erguss an der Herzwand, sowie eine Vergrößerung des linken Vorhofes. Alle anderen Werte waren i. O.

Behandlung: Beta-Blocker -  Nach Entlassung aus dem Krankenhaus geht es ihm in der Ruhe sehr gut, normaler Blutdruck normaler Puls. Die leichteste Anstrengung ( 100m spazierengehen) erhöht die Werte aber wieder drastisch, nach 4 min. Ruhe ist wieder alles i.O. Mein Mann ist 41 Jahre alt und hat bis vor 3 Wochen sehr stark geraucht. Durch einen Fersenbeintrümmerbruch kann er nur bedingt Sport treiben. Soll er anfangen trotz des Pulses regelmäßig zu laufen bzw. zu schwimmen? Er hat immer das Gefühl kurz vor dem Umkippen zu stehen. Vielen Dank für Ihre Mühe.

Der Cardiologe:

Eine Carditis erscheint bei einem Erguss im Herzbeutel und entsprechenden Beschwerden wahrscheinlich, wobei die Ursache trotz umfangreicher Labordiagnostik nach Reisen in die südlichen Länder nicht immer zu stellen ist. Wichtig ist dennoch das Erfassen und der Verlauf der Entzündungsparameter, um ggf. eine weitere Diagnostik am Herzen unter Einschluss einer Myokardbiopsie durchführen zu können, falls hier keine Normalisierung eintritt und sich ggf. die Herzfunktion verschlechtert. Ihr Mann sollte sich in zeitlich engen Abständen einem niedergelassenen Kardiologen vorstellen, zu empfehlen ist auch eine LZ-EKG und LZ-Blutdruckmessung.

Erfreulicherweise hilft auch manchmal einfach auszuspannen ...

Diabetiker: Herzprobleme nach Bronchitis
27.06.2002

Ich bin seit 7 Jahren Diabetiker Typ 2, incl. Metabolisches Syndrom (42 J.). Blutdruck und Blutzucker waren immer ganz gut eingestellt, regelmäßige Untersuchungen beim Hausarzt, Belastungs-Ruhe-EKG immer ohne Befund, ab und zu leicht erhöhtes Cholesterin. Treibe seit 7 Jahren leidenschaftlich Ausdauersport (min. 4x die Woche 10 km Laufen). Nach einer Bronchitis mit teil unklaren Symptomen (nachts ab und zu Kurzatmigkeit) sollte kardiologisch ein Herzproblem ausgeschlossen werden. Bei Farbultraschall stellte der Arzt ein stark vergrößertes Herz und unzureichend arbeitende linke Herzkammer fest ( wenn ich das richtig verstanden habe). Unklar ist auch, wie lange dieser Zustand schon besteht. Werte oder Daten wurden mir nicht mitgeteilt. Stattdessen wurde ich zur Herzkatheteruntersuchung nächste Woche angemeldet. Danach würde man weitersehen, alles andere , Perspektive, Diagnose, etc. sei Spekulation. Wie man sich denken kann, starre ich nun auf diesen für mich noch weit entfernten Tag wie das Kaninchen auf die Schlange. Weniger die Untersuchung macht mir Angst, sondern, was danach kommt und die damit verbundene Unsicherheit. Kann ich weiter Sport treiben, wie ist meine Lebenserwartung, etc. Was ist ein EKG denn wert, wenn es wesentliche Dinge nicht mitteilt? Bis dahin bin ich völlig symptomfrei gewesen, jetzt habe ich erhöhten Ruhepuls 100 - 110 und habe Herzklopfen (psychisch bedingt?), sonst nie Schmerzen in der Brust oder ähnliches gehabt. Der momentane Zustand ist einfach schlecht zu ertragen. Vielleicht kann mir jemand sagen, wie ich mich verhalten soll oder mir Tipps geben.

Der Cardiologe:

Sie sollten die Katheterdiagnostik in Ruhe abwarten: Ein Herzkatheter ist ein Routineeingriff, informieren Sie sich vorher, auch in unserem Web, über das, was dort vor sich geht, das nimmt Ihnen die Angst und erlaubt Ihnen das zu verstehen, was dann dabei herauskommt. Bei Diabetikern sind die Beschwerden oft sehr unzuverlässig und können völlig fehlen, ein Herzkatheter ist deshalb die sicherere Diagnostik.

Endokarditisrisiko - immer gleich Antibiotika
27.06.2002

Bei mir wurde festgestellt, dass eine meiner Herzklappen nicht richtig schließt und ich deshalb ein erhöhtes Endokarditisrisiko habe. Meine Frage ist nun, ob ich auch schon bei Erkältungen zum Arzt muss, um mir ein Antibiotikum verschreiben zu lassen? Außerdem benutze ich jeden Tag Zahnseide, bei deren Anwendung es immer zu Blutungen im Mundraum kommt. Kann das auch gefährlich sein, denn im Grunde ist es nichts anderes als bei der Zahnsteinentfernung, oder?

Der Grund meines Besuchs beim Kardiologen war eigentlich mein hoher Puls, besonders beim Sport. Obwohl bei mir auf keinen Fall Trainingsmangel vorliegen kann und ich äußerst langsam jogge (mit Gehpausen) ist der Puls durchschnittlich bei 180. Verschiedene Ärzte haben mit unterschiedliche Dinge gesagt. Einerseits sei es okay mit dieser Herzfrequenz 3mal die Woche 1Std zu laufen, andererseits sei es schädlich fürs Herz. Wie ist Ihre Meinung?

Der Cardiologe:
 

Wenn Herzkrankheiten ausgeschlossen sind – bis auf eine geringe Klappenundichtigkeit scheint ja alles in Ordnung zu sein – können Sie sich normal und bedenkenlos belasten.

Der Hinweis auf die Zahnseide ist wichtig: Sie sollten Ihr Zahnfleisch schonen, ggf. den Zahnarzt um eine genaue Untersuchung /Vermessung und Sanierung der Zahntaschen bei leicht blutendem und verletzlichem Zahnfleisch bitten. Natürlich können Sie nicht dauernd Antibiotika einnehmen ...

Mitralklappenprolaps, Entzündung, Herzinsuffizienz, dilatative Cardiomyopathie
27.06.2002

Ich schildere Ihnen einmal kurz den die Krankheitsgeschichte meines Vaters (58). Als Vorerkrankung seit 1988 Mitralklappenprolaps mit Mitralinsuffizienz, sonst bis jetzt keinerlei weitere Erkrankungen.1997 Herzecho ansonsten unauffällig, seit Dezember 2000 intermittierendes Vorhofflimmern, aber sonst Sinusrhythmus, normales EKG.

Im Dezember letzten Jahres (2001) wurde eine Parodontosebehandlung durchgeführt, danach Leistungsabfall, Nachtschweiß, z. T Dyspnoe, Tachykardie (140 und mehr!). Im Röntgen Thorax eine basale Pleuritis rechts, sowie ein etwas vergrößertes Herz mit 17 ,5 cm (Thoraxdurchmesser 33 cm), im Vergleich zur Voraufnahme von 1997 Vergrößerung um 4 cm (damals 13,5 cm). Zunächst etwas Besserung, danach Krankenhauseinweisung (Ende Januar 2002). Dort wurde ein global dilatiertes Herz festgestellt mit schwer eingeschränkter Pumpfunktion ,am ehesten dilatative Cardiomyopathie, Basale Pneumonie. Keine Embolie.

Im Rahmen des Krankenhausaufenthaltes wurde die übliche medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz eingeleitet, zusätzlich Gabe von Cordarex.

Eine Kardioversion wurde 3 mal durchgeführt, da die ersten beiden nach einigen Tagen wieder Rhythmusstörungen auftraten. Dritte Kardioversion vor einer Woche, jetzt Sinusrhythmus, eher mit Neigung zur Brachykardie.(Puls54)

Herzkatheteruntersuchung unauffällig, kein Nachweis von Viren im Blut, im kardialen MRT keine Narben. EF 32 %, SV annähernd normal (67 ml).

Seit heute Anschlussheilbehandlung , wobei vor allem auf Schonung Wert gelegt wird....Inzwischen ist die EF wieder auf 40-45 % unter den Medikamenten angestiegen, möglicherweise liegt sie sogar noch höher, im Langzeit-EKG war jetzt keine einzige Extrasystole oder ähnliches....

Jetzt meine Frage: wie ist die Prognose bei einer dilatativen Cardiomyopathie einzuschätzen ( wobei diese Diagnose noch mit Fragezeichen versehen wurde wzw. als am ehesten zutreffend eingeschätzt wurde).

Ich studiere selber Medizin, und habe mich natürlich auch im Internet und über Literatur erkundig, dort wird in ein ungünstiger Verlauf beschrieben mit jährlicher Letalitätsrate von 10 % und mehr(10 Jahreüberlebensrate 10 -30 %) Sind so Angaben noch zu treffend??? Sind wohl auch ältere werte.

Habe auch mal selber den Chefarzt darauf angesprochen. Dieser sieht die Prognose nicht als so infaust, ist sogar davon überzeugt, daß sich das dilatierte Herz wieder zurückbilden wird (steht nirgends in der Literatur!) Auch gäbe es keinen Beweis für eine organische Herzerkrankung. Selbst die Tatsache, dass eine CMP vorliegt gilt nicht als bewiesen.

Der Chefarzt hatte die Hypothese, dass sich das Herz innerhalb kurzer Zeit aufgrund der Tachykardie vergrößert hat. Dilatative Kardiomyopathie wäre nur eine deskriptive Bezeichnung . Zitat " Eine ernste Sache, aber wir bekommen Sie schon wieder hin, aber das dauert Wochen/Monate." Eine Herztransplantation oder operatives Angehen ständen erst in ganz ferner Zukunft mal zur Debatte. Insgesamt von den behandelnden Ärzten eher keine so düstere Aussichten.

Wie sehen sie das? und wie soll ich mit dem, was ich in der Literatur/im Internet lese und diesen düsteren Aussichten umgehen? Ich denke inzwischen, dass es nicht unbedingt zu empfehlen ist, sich als Angehöriger/Betroffener zu intensiv mit Literaturrecherche zur eigenen Krankheit zu beschäftigen. (oft sieht die Realität ja auch anderes aus). Mich würde noch interessieren, mein Vater hatte vor 6 Monaten einen vereiterten Zahn, kann so was das auslösen (über eine bakterielle Myokarditis). Im MRT waren keine Narben, schließt das so was aus?

Ich würde gerne mal Ihre Meinung/Empfehlung/Prognose zu dem Krankheitsbild hören.

Der Cardiologe:
 

Eine chronische schwelende Entzündung, typischerweise auch eine chronische und asymptomatische Zahnvereiterung, kann über eine begleitende Carditis eine LV-Dilatation und Dysfunktion auslösen. Auch eine länger dauernde und unerkannt gebliebene Phase mit Tachyarrhythmie kann zur Dilatation führen. Die Ursache ist in diesem Fall spekulativ, natürlich kommen auch andere Ursachen in Frage, die auch manchmal in einer Myokardbiopsie (nicht im Blut!) nicht definitiv eruiert werden können.

Prognose: Die Prognose korreliert invers mit der LV-Ejektionsfraktion, ist natürlich besonders schlecht bei Patienten mit hochgradig (Ejektionsfraktion 10-20 %) eingeschränkter Funktion, dort schlechter als bei einer Krebserkrankung. Dieses klingt bitter, ist aber leider Realität.

Es gibt aber drastische Verbesserungen durch die heute übliche Therapie der Herzinsuffizienz, die in der letzten Zeit um die Möglichkeiten der Rhythmustherapie mit ICD / Defibrillator und um die biventrikuläre Stimulation wesentliche Erweiterungen erfahren hat. Eine Ejektionsfraktion unter 40% bringt noch deutliche, aber nicht drastische Einschränkungen der Überlebensrate mit sich.

Dennoch: Im Einzelfall hängt die Prognose von ganz individuellen Faktoren ab, die hier nicht berücksichtigt werden können. Es kann auch bei einem akuten Geschehen zu einer vollständigen Erholung der Herzfunktion mit entsprechender Normalisierung der Prognose kommen, dies auch noch nach Jahren. Ihr Vater sollte sich deshalb nicht mit düsteren Prognosen aufhalten. Im Vordergrund steht die Behandlung mit engmaschiger Kontrolle durch einen versierten Kardiologen.

Bakterielle Entzündung einer Herzklappe
27.06.2002

Meine Mutter ist 85 Jahre alt und war immer sehr gut dran.

Vor 5 Wochen wurden bei ihr Bakterien an der Herzklappe festgestellt. Ihr rechtes Bein war geschwollen und es traten viele rote Flecken auf, als wären es Wunden. Außerdem hatte sie auch Schmerzen und Herzinsuffizienz. Nach einer 4wöchigen Therapie mit starken Antibiotika im Krankenhaus wurde sie wieder nach Hause geschickt. Die Flecken waren nach Paar Tage Therapie weg.

Jetzt ist sie seit 1 Woche zu Hause und seit gestern sind die Flecken an beiden Beinen auf einmal wieder da. Außerdem spürt sie ab und zu ein Schub im ganzen Körper der dann wieder verschwindet. Die Beine bei Bewegung tun ihr weh. Fieber und Atemnot hat sie nicht. Wenn sie ganz still ruht, lindern das die Schmerzen.

War die 4wöchigen Therapie wohl zu wenig? Sind die Bakterien noch aktiv?

Was kann man den machen in diesem Fall, da sie ja auch schon ein hohes Alter hat?

Der Cardiologe:
 

Der Hausarzt und auch der Kardiologe sollte nach Ihrer Mutter sehen, günstig ist aber das Fehlen von Fieber – wenngleich dieses im hohen Alter trügerisch sein kann. Engmaschige Kontrollen der Beine sind erforderlich.

Regelmäßig auftretende Herzbeutelentzündung
27.02.2002

Nach einem schweren, unverschuldeten Motorradunfall im Juli 2000 (Zertrümmerung beider Unterschenkel, Lähmung des linken Armes durch Ausriß von Nervensträngen aus der Wirbelsäule, Milzriss, Blutungen im Lungenraum, Rippenbruch, schwere Thorax-Prellungen u.a., mehrfach durchgeführte Notoperationen in der Anfangsphase, weitere zur Einrichtung der Knochenbrüche und Verpflanzung eines Nervenstranges) bekam mein Neffe nach etwa 4 Monaten erstmals eine Herzbeutelentzündung, die durch Überfüllung des Herzbeutels mit Flüssigkeit - weil zu spät erkannt - lebensbedrohlich war. Diese Entzündung wurde mit einem medikamentösen Rundumschlag (starken Antibiotika, hohen Cortison-Dosen und einem Tuberkulose-Medikament sowie diversen, anderen Medikamenten) unter Kontrolle gebracht. Nach schrittweiser Senkung der Cortisondosierung von anfangs jeweils deutlich über 100 mg auf etwa 20 bis 30 mg tritt diese Entzündung jedoch im Abstand von etwa 2-3 Monaten regelmäßig, nun bereits zum 6. Mal auf. Jedesmal wurden die gleichen, starken Medikamente wieder verordnet. Ein Erfolg der medikamentösen Behandlung ist jedoch bisher nicht erkennbar.

Zwischenzeitlich wurden auch z.T. mehrfach diverse Untersuchungen wie Herzecho und Blutuntersuchungen durchgeführt, führten aber zu keiner eindeutigen Diagnose. Obwohl u.a. bereits Flüssigkeit auch aus dem Herzbeutel entnommen und untersucht wurde, konnte ein Erreger nicht nachgewiesen werden.

Es entsteht der Eindruck, dass die behandelnden Ärzte ratlos sind. Nun soll eine Operation durchgeführt werden, bei der eine "Fensterung " des Herzbeutels vorgenommen wird, um die Flüssigkeit aus dem Herzraum abfließen zu lassen. Ich halte dies aber nicht für eine Lösung des Problems. Was halten Sie von einer derartigen Operation? Welche Diagnose- oder Therapiemöglichkeiten gibt es, um die ständig wiederkehrende Entzündung einzudämmen. An welche Spezialisten können wir uns wenden?

Der Cardiologe:
 

Das Vorgehen erscheint mir bei bedeutsamem immer wiederkehrendem Herzbeutelerguss ohne Erregernachweis sinnvoll. Diese Ergüsse sind konservativ oft schwer und unzureichend behandelbar. Eine Fensterung ist eine kleine und in der Regel sehr effektive Operation, die das Problem durch einen Abfluss der sterilen Entzündungsflüssigkeit behebt.

Wiederkehrende Herzbeutelentzündung
13.06.2001

Ich bin 24 Jahre alt und gerade aus dem KH entlassen worden, wo ich 2 Wochen lang wegen einer Perikarditis mit Perikarderguss behandelt wurde. Das Problem ist, dass ich bereits im Mai 2000 wegen einer solchen Erkrankung (jedoch ohne Erguss) 4 Tage stationär in einem anderen KH war. Damals wurde als Ursache eine Virusinfektion angegeben. Auch diesmal hat der Arzt dies diagnostiziert, da alle Tests auf Bakterieninfektion, Zeckenbiss, Tuberkulose etc. negativ waren. Aufgrund des Schmerzbildes vermute ich nun, dass ich in der dazwischen liegenden Zeit auch bereits zwei oder drei dieser Entzündungen gehabt haben könnte, die ich allerdings damals als Schulter- bzw. Nackenbeschwerden abgetan habe. Der behandelnde Arzt sagte mir daraufhin, daß dies nicht zwingend eine Perikarditis gewesen sein müsste und sich zudem Herzbeutelentzündungen nicht mehr nachweisen lassen. Kann es sein, daß meine erste Perikarditis nicht richtig ausgeheilt war und nun wieder aufgetreten ist? Dies halte ich für eher unwahrscheinlich, da ca. einen Monat nach meinem ersten KH-Aufenthalt eine Ultraschall-Untersuchung gemacht und kein Anzeichen für eine solche Erkrankung festgestellt wurde. Welche Untersuchungen können nun noch gemacht werden, um die Ursachen zu erforschen? In den nächsten Tagen werde ich eine AHB in einer Reha-Klinik antreten; wird dies irgendetwas bringen? Kann es sein, daß ich nun permanent unter Perikarditis leiden werde?

Der Cardiologe:
 

Die Pericarditis ist ein Chamäleon sowohl bezüglich der Ursachen als auch bezüglich des Verlaufs: Manchmal bleibt trotz aller Bemühungen die Ursache für die Entzündungsreaktion am Herzbeutel unklar, da die serösen Schleimhäute, zu denen der Herzbeutel gehört, eine Funktion in der Immunabwehr haben, die durch alle möglichen Ursachen (Viren, Bakterien, allergene Agentes, Autoimmunerscheinungen, Tumoren etc.) aktiviert werden kann. Eine Ursachensuche bleibt deshalb häufig frustran. Häufig ist ein Erguss nach einer Zeit der entzündungshemmenden Therapie nicht mehr nachweisbar; es gibt aber Ergussbildungen, die trotz allem über Jahre, teils auch lebenslang bestehen bleiben, ab und zu Beschwerden machen, im wesentlichen aber ohne Relevanz bezüglich der Herzleistung ablaufen. Ich halte Kontrollen durch Echokardiographie Echokardiographie und EKG in regelmäßigen Abständen neben der üblichen Entzündungsdiagnostik für sinnvoll.

Folgen einer ungeklärten Infektionen
13.06.2001

Im Feb. 1999 habe ich durch meinen damaligen Hund eine kleine Risswunde an meinem linken Zeigefinger erlitten. 2 Tage später entstand eine Entzündung und ich ging zum Arzt, welcher mir Antibiotika gab. Die Schmerzen abends wurden immer schlimmer und ich bekam Schüttelfrost und Fieber, woraufhin ich mich ins Krankenhaus begab. Doppelte Menge Antibiotika und Gipsverband. Es wurde aber immer noch schlimmer, also wieder KKH und nun stat. Aufenthalt, Infusionen und Blutuntersuchung. Am zweiten Tag wurde mir bei einer Infusion schwindlig und ich bekam Herzrasen, Blutdruck stieg auf über 250/130 an und ich bekam eine Spritze. Daraufhin keine Infusionen mehr, späterer Allergietest verlief neg.. Aber das Herzrasen blieb und der Blutdruck spielte auch noch weiter verrückt. Man behielt mich aber trotzdem nicht auf der chir. Abteilung und verlegte mich erst nach einer Woche auf die Innere. Dort musste ich erst das Wochenende warten bis wieder ein Arzt zuständig war und dann wurde mit den Untersuchungen begonnen, was aber zu keinem Ergebnis mehr führte. Entlassung mit Verdacht auf abgelaufene Myokarditis. Ich soll mich noch 4-6 Wochen schonen und dann würde alles wieder besser. 6 Wochen waren vorbei, die Beschwerden waren immer noch die gleichen, Herzrasen, Stolpern, Schwindel und Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Untersuchungen, Echo EKG`s, Blut, alle Werte waren normal. Somit wurde ich zu einer Verhaltenstherapie in eine Psychosomatische Klinik eingewiesen, welche mich nach 3 Wochen wieder entlassen hat, weil ich nicht willig zu einer Therapie sei. So nun ging es ambulant weiter, und meine Hausärztin machte nebenbei noch alle möglichen Tests aber alles negativ. Ich traute mich zwar wieder etwas Joggen, aber mein Wohlbefinden war einfach nicht so wie früher, ich fühlte mich noch immer schlapp, mein Herz stolperte zwar nicht mehr so oft aber das Auf und Nieder war immer noch da. Das ging das ganze Jahr so weiter, ich war drei vier Tage arbeiten und dann wieder krank, mein Blutdruck spielte immer noch manchmal verrückt, gerade wenn ich mich schlapp fühlte und dann zwecks meiner Arbeit keine Ruhepause machen konnte. Und dann letztes Jahr im März wurde alles wieder schlechter, ich fühlte mich schon längere Zeit durchgehend nicht so gut und eines Nachts wachte ich wieder auf mit Herzrasen, eigentlich nicht seltenes, aber diesmal hatte ich starke Schmerzen in meinen beiden Daumen und im Kiefer. Nach ca. ½ Stunde vergingen diese wieder und ich legte mich wieder hin. Früh hatte ich dann wieder die selben Beschwerden, woraufhin ich zu meiner Ärztin ging, EKG nichts auffälliges, ok, ich ging wieder heim war bis ca 19.00 beschwerdefrei, aber dann kamen die Schmerzen wieder, noch länger noch stärker, nach 1 Stunde waren sie wieder weg. Um 6.00 dann die nächste Attacke, diesmal kaum noch zu aushalten, starke Schmerzen und Erbrechen und ich ging wieder zum Arzt, EKG nichts auffälliges. So, ich wieder raus, zum Einkaufen, fertig ins Auto und beim fahren richtige Krämpfe im Kiefer und in den Händen, wieder zum Arzt nochmals EKG und diesmal Veränderungen Verdacht auf Myokarditis und ab ins KKH, 3 Tage Intensiv und 3 Wochen Bettruhe. Aber was seltsam war, keiner konnte eine genaue Diagnose abgeben, mein Blut CK-MB und CPK war mal erhöht und mal auch nicht. So, nun nach 3 Wochen AHB in Bad Kissingen und Herzkatheter neg., in den 3 Wochen konnte ich mich wie vorher mal einen Tag mehr mal weniger belasten aber es war noch schlechter wie vorher. Und es wurde nicht merklich besser. Nun mussten die Mandel dran glauben, also ab nach Ulm, Mandeln raus und dann 6 Wochen Schmerzen ohne Ende, weil sie noch ziemlich groß waren und die Wunden immer wieder rissen. Aber nun ist alles vorbei hat man mir gesagt, aber nichts, Das EKG an der Stelle wo die Veränderung bei der Myokarditis war wurde zwar besser, aber dafür wurde es an einer anderen Stelle ( V1 – V2 ) schlechter. Es war bereits August und ich war schon seit fast 2 Monaten in keinem Krankenhaus mehr, aber jetzt durfte ich wieder, diesmal nach Marburg, Herzmuskelbiopsie, das klärt nun alles haben die Internisten gesagt. Ok, CPK und CK-MB waren wieder erhöht ich wollte endlich wissen was los ist. Wieder die ganzen Untersuchungen, und dann die Biopsie, die war wirklich scheiße, und gefunden hat man auch nichts. 2 Tage später Entlassung und kaum 20 Km weg sah ich auf einem Auge nichts mehr, konnte nur noch sinnloses Zeug reden, wir zurück, Verdacht auf Embolie. Noch 10 Tage länger im Krankenhaus bleiben und wieder tausend Untersuchungen es wurde aber nichts mehr gefunden. Dann wollt man mir auch noch Makumar geben, hab ich abgelehnt und nehme ASS 100. Befund der Uni-Klinik Keine akute Entzündung im Herzen wenn sich das Blutbild wieder verändert soll ich mich wieder melden und 3 Tage zu einer Pentagobin-Therapie vorbeischaun. Es lies nicht lange auf sich warten Anfang Oktober wars wieder mal so richtig garch, das Volle Programm, Schmerzen, Erbrechen, total abgeschlafft und das Blutbild war auch wieder verändert. So, nun hoch nach Marburg, die Therapie, schon wieder Nadeln und Krankenhaus, aber da muß ich durch dachte ich mir. Das war im Oktober 2000 seit damals hat sich nicht viel geändert nur waren die Beschwerden das letzte ½ Jahr nich so stark wie vorher und wie jetzt wieder. Nun da die Wirkung vom Pentaglobin nachläst werde die Beschwerden wieder häufiger und stärker. Können Sie mir weiterhelfen, wissen Sie noch wohin ich mich wenden soll. In Marburg hat man zu mir gesagt: es handelt sich hierbei evtl. um einen Virusinfekt, aber genau kann man es nicht sagen und ich muß damit leben. Mein Körper muß selbst damit fertig werden und weiteres muß die Zeit klären. In 4-5 Jahren kann man mehr sagen, entweder es wird besser oder es bleibt. Ich bin gerade mal 28 Jahre und war sehr sportlich, nun bin ich „in Rente" darf nichts mehr machen und soll mich den ganzen Tag daheim hinsetzten und abwarten was wird. Das kann doch nicht alles gewesen sein. Ich bin eh schon am Ende meiner Kräfte. 

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. C. Cordes, beantworte

Eine schlimme Geschichte, die Sie da durchgemacht haben! Ohne die Originalbefunde wird man dazu natürlich nicht besser Stellung nehmen können, als Ihre Ärzte vor Ort. Sehr wichtig erscheint mir, dass Sie sich dort einen Fachmann anvertrauen, der die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen koordiniert. In vielen Fällen wird man ja auch durch eine Untersuchung in der kardiologischen Praxis abklären können, ob tatsächlich eine Verschlechterung vorliegt, die eine Klinikeinweisung erforderlich macht. Eine entscheidende Frage, die Sie mit Ihrem Arzt abklären sollten: in welchem Maße erlaubt Ihre Herzerkrankung körperliche Belastungen. Aus Ultraschall - Untersuchung, Ruhe-EKG, Belastungs-EKG Untersuchung (Ergometrie), Langzeit-EKG Untersuchung (24h - EKG), ggf. auch Röntgenaufnahmen beurteilt der Kardiologe, ob bei körperlicher Belastung eine Gefährdung vorliegt oder bis zu welcher Höhe (z.B. bis zu welchem Puls) Ausdauerbelastung möglich ist. In manchen Fällen ist die erlaubte Belastung gering, aber auch diese Belastung, regelmäßig durchgeführt, kann Ihre Lebensqualität entscheidend verbessern. Das wünsche ich Ihnen herzlich.

Sport nach Infektionen
01.06.2001

Ich bin 22 Jahre alt und Leistungssportlerin (1200min Training/Woche). Durch eine heftige Unterkühlung habe ich mir eine fiebrige Infektion der Atemwege (incl. Mittelohrentzündung) eingehandelt. Da die Saison nun schon begonnen hat, möchte ich so schnell wie möglich wieder mit dem Training beginnen. Allerdings habe ich dabei Probleme mit dem Kreislauf, bekomme Druck auf Kopf und Hals und kann schlecht tief durchatmen. Beim heißen Duschen rutscht mir der Kreislauf in den Keller, der Kopf dröhnt. Meines Erachtens alles Zeichen, dass ich einfach krank war. Mein Trainer schiebt nun Panik, ich sollte noch nicht trainieren, ihm wäre die Gefahr einer Herzerkrankung zu groß. (Hintergrund: In den letzten 2 Jahren sind 2 Sportler auf Grund von nicht bemerkten Herzmuskelentzündungen im Wettkampf den "Blitztot" gestorben) Hat mein Trainer recht? Kann man trotz Antibiotikaeinnahme locker (Puls unter 150)trainieren? Besteht in dem Pulsbereich überhaupt eine Gefahr einer Herzinfektion oder tritt diese Gefahr erst bei stärkeren Belastungen auf? Wie groß ist die Gefahr einer Muskelentzündung nach (Virus)infektionen? Sind auch Bakterieninfektionen gefährlich? Lassen sich Muskelentzündungen im Belastungs-EKG nachweisen oder ist dafür ein Herzecho nötig?

Der Cardiologe:

Sie sollten bei einer Infektion eine Trainingspause einlegen, um die Gefahr einer Herzbeteiligung (Carditis) und Herzschwäche zu vermeiden. Danach kann´s wieder voll losgehen. Muskelentzündungen lassen sich im Herzecho nachwiesen, nicht im Belastungs-EKG.

Grippe
01.06.2001

Ich hatte vor 14 Tagen eine Grippe mit ca. 39,5 Fieber für 2 Tage. In der Woche darauf hatte ich starkes Herzklopfen (als müsste es doppelt arbeiten), Blutdruck und Puls waren aber normal, dazu kam ein starkes Mattigkeitsgefühl und Konzentrationsschwäche. Vier Tage nach dem Fieber hatte ich wiederum starkes Herzklopfen/-rasen, Kurzatmigkeit und immer noch ein Schwächegefühl (Puls 50) was mich bewogen hat zum Arzt zu gehen. Ein EKG, ein Röntgenbild der Lunge und ein Bluttest haben bisher nichts ergeben. Alle Wert sind normal. Aktuell hat das starke Mattigkeits- / Schwächegefühl aufgehört, dennoch stelle ich nach leichten(!) Anstrengung (Einkaufen oder Spazieren gehen) fest, dass ich mich "wackelig auf den Beinen fühle", es kommt zum Herzrasen/-klopfen und Schwindelgefühlen.

Der Cardiologe:

Sie sollte durch ein Herzecho bei Ihrem Kardiologen sicherstellen lassen, daß die Herzmuskel- und Herzklappenfunktion nicht geschädigt wurden. Ein EKG kann hier täuschen. Ggf. sollte wegen des Herzrasens ein Langzeit-EKG angeschlossen werden.

Herzerkrankung nach Lyme-Borreliose
15.02.2001

Nach einer durchgemachten (serologisch gesicherten) Lyme-Borreliose habe ich nun bei bestehenden Beschwerden (z. B. Hypertonie bis zu 200/100 mmHg, Herzrhytmusstörung bei Stress oder Belastung, Stechen in der Herzgegend) Bedenken einer Lyme-Erkrankung durch Borreliose-Erreger. 

Bitte teilen Sie mir mit, ob eine spezifische Untersuchung zur Diagnosestellung bekannt ist.
 

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. Heribert Brück, Erkelenz, beantwortet

Eine Borreliose kann auch das Herz befallen. Es kommt dann zu Herzrhythmusstörungen, meist zu Überleitungsstörungen vom Vorhof zur Herzkammer (sogenannte AV-Blockierungen), diese Rhythmusstörungen kann man z.B. mit einem Ruhe-EKG oder Langzeit - EKG nachweisen. Es kann sich jedoch auch eine Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) entwickeln, evtl. in Verbindung mit einer Entzündung des Herzbeutels (Peri-Myokarditis), die mit einer Ultraschalluntersuchung und einem Ruhe-EKG zu diagnostizieren sind. Spezifische Untersuchungen zur Diagnose einer Herzbeteiligung bei Borreliose gibt es nicht. Die von Ihnen angegeben Beschwerden, insbesondere der Blutdruck, erscheinen jedoch nicht typisch für eine Borreliose als Ursache. Sie sollten sich von einem Kardiologen untersuchen lassen.

Herzkrank durch Diphterie (12.12.2000)

Ich bin weiblich und am 21.12.1929 geboren. Mit 9 Jahren hatte ich eine schwere Diphtherie. Nachdem ich diese überstanden hatte litt ich beim Laufen unter Atemnot. Mit 15 wurde bei mir dann ein Herzklappenfehler festgestellt, welcher sich aber ausgewachsen hat. Anfang der 70er Jahre wurde von meinem Herz eine Röntgenaufnahme gemacht und ich bekam einen Katheder . Man diagnostizierte ein links vergrößertes Herz. Nach vielen Beschwerden nun bekam ich Ende 1998 eine Rechtsherzkatheder und im Mai 2000 einen Linksherzkatheder (mir wurde auch bei dem Krankenhausaufenthalt die Schilddrüse entfernt). Die Diagnose von damals (das nach links vergrößerte Herz) wurde nicht bestätigt. Trotzdem stand dann in meinem Untersuchungsbericht das Wort "Linkstyp". Kann ein erweiterteres Herz sich wieder zurückbilden. Wenn nicht, wer hat nun Recht? Auf der Röntgenaufnahme konnte ich doch die Linkserweiterung selber deutlich sehen. Seit Mai sind meine Beschwerden gravierend schlimmer geworden. Bei jeder kleinen Anstrengung leide ich unter Atemnot, Rauschen in den Ohren und Druck auf Hals und Kopf. Ich kann nur noch ganz langsam gehen und das auch nicht mehr weit. Im Mai konnte ich noch selber zur Logopädie in einem anderen Stadtteil gehen jetzt im November komme ich kaum noch zum Einkauf in den Supermarkt zwei Straßen weiter. Und viel kaufen kann ich dann nicht, weil ich nicht mehr viel Tragen kann. Jede kleine Steigung bereitet mir diese Beschwerden und an Treppensteigen ist kaum noch zu denken (ich wohne in der 1. Etage). Es ist katastrophal. Ich muss sogar meinen Abfall länger als sonst stehen lassen, damit ich nicht so oft die Treppe zur Mülltonne gehen muss. Bei dem Linksherzkatheder stellte sich ein Verdacht auf Wandhypertrophie ein. Könnte dieses alle meine Beschwerden auslösen? Ich habe gehört, das es dafür keine Therapie gibt. (Der Risikofaktor Hoher Blutdruck fällt bei mir weg, da mein Blutdruck relativ niedrig ist.) Ich möchte gerne wissen, ob meine Anomalien noch fortschreiten werden und wenn ja wie schnell. Gibt es eine Therapie für mich? Was kann ich tun, das Fortschreiten so lange wie möglich herauszuzögern. Und nun das wichtigste, könnte ich einmal ein Pflegefall werden? Wenn ja, in welchem Zeitraum wäre dies zu erwarten. Für diesen Fall müsste ich dann frühzeitig Vorsorge treffen.

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. Heribert Brück, Erkelenz, beantwortet

Ihre Anfrage lässt sich nur schwer kurz und in allgemeiner Form beantworten. Ich möchte es dennoch versuchen. Eine durchgemachte Diphtherie ist früher nicht selten Ursache eines Herzgeräusches gewesen; früher wurde damit immer gleich auch auf das Vorliegen eines Herzfehlers geschlossen; mit den neueren Ultraschallmethoden lasen sich Herzgeräusche besser abklären und es findet sich nicht immer ein Herzfehler. Mit der Größenangabe des Herzens verhält es sich ähnlich. Bei einer Röntgenaufnahme des Brustkorbes kann die Herzgröße, abhängig von der Lage des Herzens, leicht überschätzt werden, auch hier hilft die Ultraschalluntersuchung weiter, ebenso wie bei der Beurteilung der Wanddicke. Der Begriff "Linkstyp" sagt wiederum nichts über die Größe und Lage des Herzens, sondern sagt etwas über die elektrische Herzachse im EKG. Die von Ihnen geklagten Beschwerden können vielfältige Ursachen haben, die Sie von Ihrem Hausarzt oder Kardiologen abklären lassen sollten; an erster Stelle denkt man natürlich an eine Bluthochdruckerkrankung, aber auch eine Blutarmut oder eine Schilddrüsenfunktionsstörung, die auch nach einer Operation z.B. auch die Medikation auftreten kann, können Urasche solcher Beschwerden sein. Die Beantwortung der übrigen Fragen setzt voraus, dass man weiss, wodurch Ihre Beschwerden verursacht sind. Ich hoffe dass Ihnen diese Ausführungen weitergeholfen haben und möchte Sie bitten sich an Ihren Arzt zu wenden. 

Wasser durch Virusgrippe (18.11.2000)

Vor ca. 5 Wochen stellte man bei mir fest, daß ich durch eine übergangene Virusgrippe einen kleinen Beutel mit Wasser am Herzen habe und das durch die Infektion Undichtigkeiten an beiden Herzklappen habe. Die Beschwerden die ich habe sind teilweise starkes stechen und ständige Müdigkeit. Meine Blutwerte sind soweit noch in Ordnung. Lt. Aussage meines Kardiologen besteht keine Besserung und solange die Blutwerte in Ordnung sind, sollte ich nichts unternehmen. Meine Frage, kann ich diesem Vertrauen geben und vor allen Dingen was passiert, wenn ich erneut eine Grippe bekomme? Hat oder kann dies Auswirkungen haben? Für eine rasche Antwort bedanke ich mich schon im voraus. 

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. Dr. Roland Klaer, Kardiologe aus Köln und Vorstand des BNK Nordrhein, beantwortet

Da ich die einzelnen Befunde nicht kenne, kann ich keine eindeutige Stellungnahme abgeben, da es sich dabei stets auch um individuell zu entscheidende Vorgehensweisen handelt. Insgesamt kling das, was Sie über den Rat Ihres Kardiologen sagen aber plausibel. 

Myocarditis 06.11. 2000
Diese Anfrage wurde von Herrn
Dr. M. Kuklinski, Aalen, beantwortet

Bei meinem Mann wurde vor etwa 3 Wochen eine Myocarditis festgestellt. Er war eine Woche im KH und wurde dann von seinem Hausarzt weiter behandelt. In dieser Zeit wurde vom Hausarzt nur ein EKG gemacht und einmal wurden die Enzündungswerte kontrolliert. Da im EKG nichts gefunden wurde, sollte er heute wieder arbeiten gehen, obwohl er sich überhaupt noch nicht belasten kann. wenn er 500 m am Stück läuft merkt er schon die Belastung. Auf Arbeit macht er den Anreiseservice für Pat. in einer Rehaklinik. Also muss er viel laufen und schwer heben. Meine Frage: Was muss kontrolliertert werden, um festzustellen, warum er sich nicht belasten kann ? Soll er den Arzt wechseln ?

 

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. M. Kuklinski, Aalen, beantwortet

Ihr Mann sollte mit seinem Hausarzt sprechen und ihm seine Beschwerden schildern. Manchmal erscheint eine kardiologische Untersuchung, insbesondere mit Herzecho, sinnvoll zur Verlaufsbeobachtung einer Myokarditis, insbesondere zur Beurteilung der Herzmuskelfunktion. Wichtig sind aber auch die Entzündungswerte im Blut sowie das EKG, auch hierin können Entzündungszeichen gesehen werden. In Ihrem Falle würde ich nicht den Hausarzt wechseln, sondern mit ihm die Situation besprechen.

Entzündete Zähne 13.11.2000 
Diese Anfrage wurde von Herrn
Dr. M. Kuklinski, Aalen, beantwortet

Ich habe gelesen, das Entzündungen (Bakterien ) an Zähnen zu Herzproblemen und zu höherem Risiko bei Schlaganfällen und Hirnschlägen führen könnte. Stimmt das ? 

Der Cardiologe:

Entzündungen im Bereich der Zähne können zur Herzinnenhautentzündung/Vereiterung (Endokarditis) führen, vor allem bei solchen Menschen, die einen Herzfehler oder eine künstliche Herzklappe haben. Ein höheres Risiko "bei Schlaganfällen und Hirnschlägen" ist mir nicht bekannt. Ich bin 36 Jahre , 84,5 kg schwer, Sportler und bin außer das ich ein leicht erhöhtes Cholesterin haben in keiner Risikogruppe drin. Ich habe nur einige Probleme mit meinen Zähnen, ich hatte schon 5 Entzündungen an den Zähnen obwohl ich immer putze. Falls ja, was kann ich dagegen machen. Man kann dem durch geeignete Medikamente bei bestimmten Eingriffen vorbeugen, dies ist aber nur bei Vorliegen einer der o.g. Krankheiten sinnvoll. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt oder Kardiologen beraten.

Erst der Hals, dann das Herz

Bei einer fiebrige und eitrige Halsentzündung im August 2000, die 3 Tage nach Beginn mit Antibiotika behandelt wurde (Im Abstrich wurden beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe G nachgewiesen) bemerkte ich das erste Mal Herzgeräusche. Diese Herzgeräusche treten vor allem abends kurz vorm einschlafen auf, wenn es sehr still ist. Aber die Lautstärke der Herzgeräusche richten sich auch nach der körperlichen Anstrengung die ich im Laufe des Tages geleistet habe. Meine Frage nun:
  • 1. Ist es in Folge des Infektes zu einer Herzschädigung gekommen, wenn ja welcher Art?
  • 2. Wie soll ich mich verhalten (z.B. Anstrengungen vermeiden etc.) ?
  • 3. Gibt es eine Therapie die diese Herzgeräusche wieder abstellen kann (z.B. mit Beta-Blocker)?

Wichtig zu erwähnen ist hierbei vielleicht noch, dass ich im März 99 eine leichte Begleitmyokarditis hatte, die ein halbes Jahr lang mit Bisoprolol (Beta Blocker) behandelt wurde. Im letzten Herzultraschall (Juli 2000) wurde eine leichte Erweiterung der linken Herzkammer festgestellt (58), jedoch war die Pumpfunktion im grünen Bereich. Im Lz-Ekg sind die Hauptkammerextrasystolen von ehemlas 1200 im Juni 99 auf 89 im Juli 2000 zurückgegangen, wobei die Vorhof Extrasystolen bei ca. 1500 geblieben sind (von ca. 7-9000 Schlägen). Erwähnenswert ist hierbei noch, dass ich männlich und 2.00m groß bin, 19 Jahre alt und 94kg wiege, nicht rauche und nur selten Alkohol trinke.

Der Cardiologe:

Sie sollten auf jeden Fall einen Kardiologen aufsuchen, um mit einem Herzecho, am besten auch mit EKG, eine Herzklappen- oder Herzmuskelbeteiligung auszuschliessen. Eine solche von Ihnen beschriebene Infektion kann das Herz mit betreffen, wie Sie es ja auch bereits im März 99 erlebt haben, damals noch mit relativ blander Beteiligung.

Herzbeutelentzündung

Mag ja vielleicht eine dumme Frage sein, dennoch:

Kann man sich eine Herzbeutelentzündung von jemandem, der daran akut erkrankt ist, "holen"?

Der Cardiologe:

Eine < Herzentzündung tritt häufig begleitend bei einem (Virus-) Infekt auf. Sie wird durch die Viren selbst oder durch die körpereigene Abwehr hervorgerufen. Bestimmte Viren sind häufiger als andere Ursache einer Mitbeteiligung des Herzens an der Infektion, prinzipiell kann aber jedes Virus eine solche Herzbeteiligung bewirken.

Wenn Sie also jemanden in Ihrer Nähe mit einer frischen Endokarditis durch ein Virus haben, sollten Sie sich möglichst nicht anstecken. 

Jedoch selbst wenn Sie sich anstecken, kann die Reaktion Ihres Körpers ganz anders ausfallen als bei demjenigen, der eine Herzbeteiligung hat: Ihr Herz muss nicht betroffen sein.

Eine alte Herzbeutelentzündung (vor Jahren...) ist natürlich in keiner Weise ansteckend.

Herzmuskelerkrankungen

Frage:
Können Sie mir folgende Diagnose erklären u. welche Maßnahmen möglich sind.
Diagnosen: 
  • Dilatative Kardiomyopathie mit mittelschwerer globaler Funktionsstörung
  • Ausschluss einer KHK
  • Tachyarrhytmia absoluta bei VHF hier durchgehend

Der Cardiologe:

Eine dilatative Cardiomyopathie ist eine Herzmuskelerkrankung mit Erweiterung der Herzkammer(n). 

Als Ursache hierfür kommt in erster Linie eine stattgehabte Entzündung des Herzens in Frage, etwa begleitend bei einem Virusinfekt (banaler grippaler Infekt mit Herzentzündung (Carditis) oder, sehr selten, bei einer Stoffwechselerkrankung.

Manchmal ist aber auch eine Herzmuskelschädigung infolge Durchblutungsstörungen  koronare Herzkrankheit (KHK) ursächlich für eine dilatative Cardiomyopathie, so etwa infolge mehrerer Infarkte, bei chronischer Durchblutungsstörung wegen Verengungen mehrerer großer oder auch der kleinen herzversorgenden Arterien. Zur definitiven Abklärung ist in der Regel eine Darstellung der Herzkranzgefäße durch Linksherzkatheter erforderlich. Nur bei ganz typischen Krankheitsbildern, oder auch bei ganz gering ausgeprägten Veränderungen verzichtet man in der Regel hierauf.

Häufig kommt es im Verlauf einer Erweiterung der Herzhöhlen (dilatativen Cardiomyopathie) auch zu einer Erweiterung der Vorhöfe. Bedingt ist diese Veränderung oft durch  

  • ein Zurückhalten von Flüssigkeit im Körper
  • einen Stau vor den Herzkammern infolge der Pumpschwäche (systolische Funktionsstörung)
  • einen Stau vor den Herzkammern infolge einer Dehnungsstörung (diastolische Funktionsstörung)
  • einen begleitenden Klappenschaden, insbesondere der Vorhof-Kammer-Klappen (AV-Klappen: Mitralklappe, Trikuspidalklappe).

Eine solche Erweiterung der Vorhöfe führt dazu, dass die Vorhofmuskulatur, die auch das Reizbildungssystem trägt (Sinusknoten, Reizleitung in den Vorhöfen, Teile des AV-Knotens) mit geschädigt ist und infolge Überdehnung oder sonstiger Schädigung (Vernarbung) den Herzrhythmus nicht mehr stabil halten kann. Es kommt zu einer unkoordinierten Erregung, dauernd kreisenden Erregungswellen, die keine koordinierte mechanische Pumpfunktion mehr leistet. Die Kreislauffunktion der Vorhöfe fällt weg, die Herzleistung ist um etwa 20% gegenüber dem normalen Rhythmus gemindert. Lebensbedrohlich ist dieses Vorhofflimmern jedoch nicht, die Lebenserwartung wird hierdurch ebenfalls nicht beeinträchtigt.

Wichtig ist eine optimale Einstellung der Herzfrequenz, die in der Regel zunächst erhöht ist, sich aber im Verlauf der Erkrankung normalisiert und auch stabilisiert. Bei bestimmten Voraussetzungen entschließt man sich zu Rhythmisierungs- versuchen, vernünftigerweise jedoch nur dann, wenn Aussicht auf einen längerfristig stabilen Rhythmus besteht.

Herzschwäche

Welches sind heute die wichtigsten Medikamente bei einer Herzschwäche? Mir wurden hier auch die Betablocker genannt - blockieren die nicht auch noch die Herzfunktion?

Der Cardiologe:

Medikamente gegen Herzschwäche müssen heute 2 Kriterien erfüllen.
Sie müssen beitragen zur
1. Besserung der Herzfunktion und Verlängerung des Lebens
2. Besserung der Beschwerden

Ihre Frage ist berechtigt und wurde auch früher von den Kardiologen so gesehen. Es wäre vor 15 Jahren ein Kunstfehler gewesen, Betablocker bei höhergradiger Herzschwäche zu geben. Durch vorsichtigen, jedoch mutigen Einsatz von Substanzen dieser Gruppe hat man gelernt, dass eine sehr niedrige und über lange Zeit ansteigende Dosierung von Betablockern zu einer Linderung der Beschwerden bis zu völligen Beschwerdefreiheit und zu einer Verlängerung des Lebens führen kann. Betablocker sind neben den ACE-Hemmern und Angiotensin-Antagonisten heute die wirksamsten und wichtigsten Mittel bei Herzschwäche.

Wichtig sind weiterhin Wassertabletten und Digitalispräparate, auch ein Calcium-Antagonist erbrachte günstige Ergebnisse.

Körperliche Schonung bei Myokarditis - wo ist die Grenze?
10.05.05

 

 

 

 

 

Ich bin 25, stark übergewichtig, weiblich, leide seit 1998 am systemischen Lupus erythematodes (SLE; Anm. d. Red.: Autoimmunerkrankung betr. in erster Linie Haut, Blutgefäße, Nieren und Gelenke) - bisher ohne Organbeteiligung. Im November bekam ich eine Erkältung und kurz darauf besonders beim Einatmen Schmerzen im Thorax. In der Notaufnahme wurde eine Interkostalneuralgie festgestellt (wurde zwei Wochen später wieder "zurückgenommen"). Es wurden im EKG keine Veränderungen gesehen.

Nach weiteren zwei Wochen (die Beschwerden hatten sich zu einem erheblichen Teil gebessert) bekam ich extreme Schmerzen im Brustkorb, sodass jeder Atemzug schmerzte, ich nicht liegen konnte und erst recht nicht schlafen. In der Notaufnahme wurde sogleich ein EKG gemacht und diesmal hat man Veränderungen festgestellt.

Ich kam ins Krankenhaus. Dort kam heraus, dass ich eine zunächst trockene und anschließend feuchte Rippenfellentzündung, eine trockene Herzbeutelentzündung und eine Herzmuskelentzündung hatte. Zudem hatte ich durch meine geschwächte Immunabwehr (durch SLE und Medikamente) den Keim Hämophilus parainfluenza in massivem Maße in mir. Ob die Entzündungen vom Lupus selbst oder durch den Keim ausgelöst wurden, konnte nicht endgültig geklärt werden, da zwar die Lupus-Werte (ANA und dsdna) leicht angestiegen waren, aber die Beschwerden bei Antibiotika-Therapie abgeklungen sind. Insgesamt wurde eher der Keim als Ursache vermutet.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Mir wurde körperliche Schonung und Voltarentherapie verordnet. Aber wie weit geht körperliche Schonung?
In den ersten zwei Wochen hatte ich praktisch Bettruhe (Krankenhaus), aber nach der Entlassung?
Klar ist: kein Sport, aber wie sieht es aus mit alltäglichen Arbeiten aus: Wäsche aufhängen, Staubsaugen, Treppensteigen und letztendlich auch zwischenmenschliche körperlichen Anstrengungen (Sex)?
Ich soll in zwei Wochen zur Kur - darf ich da überhaupt beispielsweise Wassergymnastik mitmachen oder Krafttraining (hatte ich in der letzten SLE-Kur)?
Gibt es einen Puls- oder Blutdruckwert, den ich möglichst nicht überschreiten sollte?

Der Cardiologe:

 
Sie haben tatsächlich eine offene Frage angesprochen: Man sollte
sicher sein, dass vor Anstrengungen die -vermutete- Entzündung
des Herzens vollständig abgeklungen ist. Hierfür sollte eine
Konstanz des EKGs sowie ein unauffälliger Echo- und regelrechter Laborbefund gefordert werden.
Größenordnung wäre etwa 1/4 bis 1/2 Jahr. In dieser Zeit würde ich ein normales aber ruhiges Leben mit allen Notwendigkeiten führen, aber größere körperliche und insbesondere zusätzliche "mutwillige" Anstrengungen unterlassen. Was Sie daraus machen ist letztendlich Sache und Ermessen des Einzelnen.

Letzte Aktualisierung dieser Seite am 24.01.2014