Kardiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Hüting, Bad Oeynhausen
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Patienten fragen - der Kardiologe antwortet Nr. 23 Herzinsuffizienz
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Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
 

Bitte beachten Sie: 
Diese Ratschläge gelten keinesfalls als endgültige Medikation. Sie sollen für Sie außer allgemeiner Information nur einen Anhaltspunkt bieten, wann Sie sich spätestens an Ihren Hausarzt bzw. Kardiologen wenden sollten!

Grenzwertige Herzschwäche - kann eine Schwangerschaft schaden?
23.08.06

 

 

Ich, weiblich, 33 Jahre, habe seit etwa 3,5 Jahren eine Angsterkrankung mit Herzneurose. Diese wird bereits behandelt. Nun habe ich leider dadurch 30 Kilo zugenommen und wiege bei einer Größe von 1,65 satte 90 Kilo.

Nachdem ich in letzter Zeit unter hohem Blutdruck litt, bin ich zum Arzt, der mir ACE-Hemmer verschrieb (2.5mg/wirkt gut). Zur Sicherheit wurde ich zum Kardiologen überwiesen, der ein Ruhe-EKG und ein Herzultraschall durchführte (Belastungs-EKG folgt). Dabei kam heraus, dass ich unter einer grenzwertigen, also minimalen Herzmuskelschwäche leide (erblich bedingt, sowohl Vater als auch Großmutter Herzinsuffizienz und vergrößertes Herz).

Natürlich muss ich nun mein Übergewicht loswerden und Sport treiben. Allerdings weiß ich nicht, in wieweit ich mich belasten darf. Zur Zeit betreibe ich ca. 3-4 pro Woche eine 1/2 Stunde Nordic-Walking:

Ist das okay oder zuviel?
Was passiert mit der Herzmuskelschwäche?
Kann sich diese bei Normalgewicht und körperlicher Fitness wieder zurückbilden oder bleibt sie?
Wie wahrscheinlich ist, dass sich die Krankheit trotzdem verschlechtert?
Bin erst 33 Jahre und möchte irgendwann Kinder, kann eine Schwangerschaft schaden?

Ich habe seit 3 Tagen Medikamente gegen Herzneurose ausgetauscht. Nun habe ich teilweise einen Ruhepuls von 56-60. Bei körperlicher Betätigung und Sport achte ich darauf, dass mein Puls nie über 140 geht. Ist das okay?

Der Cardiologe:

 

Die Bewegung ist natürlich bei Ihrer Problematik extrem wichtig und sollte bei den geschilderten Befunden auch problemlos möglich sein, wobei tägliches Training wichtig ist.

Zur Sicherheit würde ich mich wenigstens jährlich beim Kardiologen untersuchen lassen. Eine minimale Einschränkung der Herzfunktion sollte kein Problem bei der gewünschten Schwangerschaft sein.

Herzinsuffizienz und Sport
27.11.2000

Schwimmen ist meines Wissens nach (Aussagen der Ärzte des Katharinen-Hospitals in Unna) bei einem dilatierten Herzen grundverkehrt, weil aufgrund des Wasserauftriebes die Dilatation voranschreiten kann - nach erfolgter Kompenstion und Verkleinerung mag Schwimmen eine angemessene Therapieform sein. Herzschwäche

Der Cardiologe: Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. M. Kuklinski, Aalen, beantwortet

Es ist in der Tat so, daß durch den Wasserdruck der Rückstrom von Blut zum Herzen zunimmt und damit das Herz belastet. Aus diesem Grunde wird vom Schwimmen bei Herzschwäche (bis zur Wiederherstelleung nicht nur des Wohlbefindens, sondern auch der Pumpfunktion) abgeraten.

Herzinsuffizienz

Gerne hätte ich mehr Informationen über die Herzkammern, respektive was
passiert und was für Heilungsmöglichkeiten es gibt, wenn einen Herzkammer nicht mehr richtig funktioniert.

Der Cardiologe:

Bitte, sehen Sie hierzu in unserem Web unter Herzschwäche nach. Bei Ausfall von Teilen einer Herzkammer etwa infolge eines Herzinfarktes oder einer Herzentzündung wird der Kreislauf in der Regel zunächst medikamentös stabilisiert. Wichtige Substanzen sind ACE-Hemmer, Betablocker, aber auch Diuretika (Wassermittel) und Digitalis.Wichtig ist auch die optimale Einstellung von Körpergewicht, Blutdruck und Herzfrequenz. Ein chirurgisches Vorgehen kommt nur in Extremfällen in Betracht, etwa bei einem Aneurysma (Aussackung im Herzmuskel als Folge eines Infarktes mit Narbe und Verschwielung). Hier wird das Aneurysma gerafft und übernäht, um eine kleinere und aktivere Herzkammer zu erreichen, die Pumpfunktion hierdurch günstiger zu gestalten. Im Einzelfall sollte eine gründliche Untersuchung beim Kardiologen Grundlage für die Therapie sein. Die Schlüsseluntersuchung hierzu ist m.E. die Echokardiographie.

Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)
26.06.2002

Seit 12 Jahren nehme ich (jetzt 40Jahre, 160cm, 66kg) bereits wegen Sinustachykardie Betablocker ein. Seit letzten Sommer habe ich nun zusätzlich zum Herzrasen, hohen Ruhepuls regelmäßig Angina-Pectoris-Anfälle, Schwindel und Luftnot, weshalb ich im Dezember dann zu meiner Internistin, die mich seit 12 Jahren behandelt, gegangen bin. Am Ende des Belastungs-EKGs bin ich dann fast kollabiert. Da das EKG Störungen aufwies, hat sie mich umgehend an die Unikardiologie Düsseldorf überstellt. Nach Ausschöpfung aller ambulanten, nicht-invasiven Möglichkeiten wurde ich dann stationär zur Abklärung der starken Herzbeschwerden zu insges. 3 Herzkathederuntersuchungen (Links-/Rechtskath., Biopsie mit weiterem Rechtskath.) in unserer Unikardiologie aufgenommen. Nun ist der Klinikbericht gekommen und benötige dringend Hilfe/Infos dazu. Diagnosen: Ausschluß koronarer Makroangiopathie, H C M DD Myokarditis, labile arterielle Hypertonie, Hyperlipoproteinämie.

EKG: Sinusrhythmus, Linkstyp, T-Negativierung in III, V1-V5, verzögerte R-Progression über Vorderwand; Ergometrie: Abbruch w/ beginnender AnginaPectoris, Dyspnoe, Schwindel, Aszendierende ST-Streckensenkung V6

0,6mV; Herzfrequenzvariabilität: deutlich erniedrigt; Katheder: Relaxationsstörung der Vorderwand, Hypertrophie, somit Verdacht auf Ischämie bei Hinweis auf Herzmuskelerkrankung, Hinterwand sehr stark trabekularisiert, H C M, keine Aorteninsuffienz, vermehrt geschlängeltes Koronargefäßsystem ohne signifik. Stenosen, Myokardbiopsien entnommen. Bis zur Besprechung der Biopsie-Ergebnisse (noch 5 Wochen) soll ich nur weiter den Betablocker nehmen und Ruhe (z.Zt. könnte ich ohne Herzbeschwerden noch nicht mal um die Ecke einkaufen und bin seit 10 Wochen krankgeschrieben), sonst nichts; so lange halte ich es nicht mehr aus, nichts Näheres zu wissen, ich bin schon ziemlich verzweifelt. Was ist H C M ?? Dazu kann ich nichts finden. Was bedeutet das für mich, wie wird dies behandelt (Medikamente/OP), welche Prognose gibt es, werde ich wieder ein -einigermaßen- normales Leben (Haushalt, Freizeit, Arbeit) führen können ?

Der Cardiologe:

HCM bedeutet hypertrophe Cardiomyopathie (oder Kardiomyopathie) und bedeutet, daß der Muskel verdickt und krank ist. Es gibt viele mögliche Ursachen, häufig ist dieses angeboren, mit Besonderheiten in der Muskelanlage und dem Muskelstoffwechsel. Die Biopsie ist hier häufig hilfreich.

In unserem Forum haben wir etliche Informationen über Wandverdickung, auch über hcm, hier sollten Sie noch einmal nachsehen.

Wichtig in Ihrem Fall erscheint mir aber, daß Sie sich einen niedergelassenen Kardiologen vor Ort suchen, der insbesondere auch Ihre quälenden Beschwerden unter Berücksichtigung der neuen Befunde behandelt.

Dilatative Kardiomyopathie mit Endokardfibrose 
14.02.2001

Ich bin weiblich und 35 Jahre alt Im Februar 2000 wurde ich mit einer linksseitigen Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ins Krankenhaus eingeliefert (Intensivstation). Ich hatte Wasser in der Bauchhöhle, in den Beinen und der Lunge. Dazu wurden Herzrhythmusstörungen festgestellt. Diverse Herzkatheter- Untersuchungen wurden durchgeführt. Zur Abklärung einer Myokarditis /Herzentzündung wurden Proben entnommen, die jedoch ohne Befund waren. Die Rhythmusstörungen sind nicht auslösbar (kein Defilibrator). Bei einem Belastungs-EKG tritt bei 50 Watt nach 20 sek. ein Linksschenkelblock auf. Der Blutdruck ist bei einer Belastung niedriger als im Ruhezustand. Es besteht kein Bluthochdruck (60-100). Therapiert wird mit Xanef, Novodigal und Lasix long. Zusätzlich zur Herzerkrankung besteht, ist noch nicht sicher aber wahrscheinlich, eine primär sklerosierende Cholangitis. Im Verlauf des letzten Jahres wurde ein Stent im Gallengang eingesetzt und nach entsprechender Zeit mehrmals gewechselt. Nach abklingen der Entzündung wurde mir die Gallenblase ende des vorigen Jahres entfernt. Ich bin jetzt ohne Stent im Gallengang. Nun zu meinen Fragen: Kann das Herz durch Ergometer-Belastung trainiert werden? Bei mir steht eine Reha-Maßnahme an. Ist hier eine Besserung meiner Gesundheitsprobleme zu erwarten? Kann ich mit Naturheilverfahren meinen Zustand verbessern.

Der Cardiologe:

Die Trainierbarkeit des Herzens hängt sehr von der Belastbarkeit und dem bisherigen Befund ab. Generell tendiert man heute dazu, eine (geringe) Belastbarkeit und Trainierbarkeit für fast jedes Herz anzunehmen, im Einzelfall ist aber die Kenntnis der Befunde erforderlich. Falls Ihr Zustand durch eine Karditis hervorgerufen wurde kann eine drastische Besserung, teils auch Normalisierung der Herzleistung erfolgen, muss aber nicht. Der Verlauf ist im Einzelfall nicht vorhersehbar. Biopsien des Myokards können teils weiterhelfen. Ganz wichtig ist die regelmäßige Einnahme der kreislaufstützenden Medikamente. Herzzentren, die sich mit Myokarditis befassen, sind Marburg (Prof. Maisch) und Bad Oeynhausen (Prof. Horstkotte, Frau OA Dr. Piper) und andere. Von "Naturheilverfahren" sind mir in diesem Fall keine therapeutischen Effekte bekannt und belegt. Sie sollten aber viel in der Natur, der frischen Luft und der Ruhe der Natur sein

Kardiomyopathie und Vorhofflimmern
14.02.2001

Ich bin Kardiomyopathiepatient (hyperthroph und nicht obstruktiv) und habe ab und zu Vorhofflimmern. So auch in den letzten Tagen. Meine Frage ist: Kann ein Anfall von Vorhofflimmern durch Stress (seelische Belastung, Ärger) ausgelöst werden? Gibt es wissenschaftliche Studien? Wie ist Ihre persönliche Erfahrung und Meinung?

Der Cardiologe:

Vorhofflimmern kann durch Stress-Hormone (Katecholamine) ausgelöst werden, aber auch spontan auftreten. Das Krankheitsbild ist komplex, wird häufig vererbt, mit sehr unterschiedlichen, genetisch bestimmten Bildern. Der Erhalt des Sinusrhythmus hat hier in der Behandlung eine ganz zentrale Bedeutung, bei Vorhofflimmern kommt es zu drastisch verschlechterter Füllung der dickwandigen und steifen linken Herzkammer. Die derzeit renommiertesten Spezialisten wohl weltweit sind Prof. Kuhn in Bielefeld und Prof. Seggewiss in Schweinfurt. 

Atemnot bei Anstrengung
26.06.2002

Ich bin 36 Jahre alt, weiblich und seit 1996 Nichtraucherin. Das Rauchen habe ich in erster Linie auf Grund Atemnot bei Anstrengung aufgegeben. Leider hat es sich nicht gebessert sondern eher verschlechtert.

In Ruheposition auf dem Rücken habe ich das Gefühl von Druck auf der Brust. Leicht geschwollene Unterschenkel, Füße und Hände gehören in der wärmeren Jahreszeit zum Alltag. Der Blutdruck ist aber eher niedrig,

Der Cholesterinspiegel leider trotz Einnahme von Knoblauch etwas erhöht und das seit mindestens 10 Jahren. BMI ist normal. Gedächtnisschwäche und Schwindel machen mir etwas zu schaffen, im allgemeinen nicht mehr so Leistungsstark wie vor 4oder 5 Jahren. Insulinresistenz wurde festgestellt, aber es ist noch kein Diabetes. Sind das Gründe das Herz checken zu lassen, oder sind das doch eher normale Symptome die irgendwann mal auftreten?

Der Cardiologe:

Sie sollten sich auf jeden Fall von einem niedergelassenen Kardiologen untersuchen lassen, insbesondere auch mit Analyse der Blutfette. Knoblauch hat sich als relativ ineffektiv bei erhöhtem Cholesterin erwiesen, es gibt aber heute eine individuell sehr gut angepasste Fettsenkungstherapie, sprechen Sie ebenfalls mit Ihrem Kardiologen. Abzugrenzen sind bei Ihren Beschwerden auch immer Rückenprobleme, als Ursache von Luftnot auch Probleme der Lungen (Ansprechpartner: Pneumologe, bitte auch unter www.pneumologe.com nachsehen). Ebenso sollten bei Ihnen ggf. weitere Parameter des Zuckerstoffwechsels untersucht werden, etwa HbA1c.

Letzte Aktualisierung dieser Seite am 24.01.2014